Märkte am Mittag

Siemens-Zahlen treiben Dax

Auch am Donnerstag war der deutsche Leitindex weiter im Aufwind. Angetrieben wurde der Dax von Schwergewicht Siemens. Gar nicht gut kamen dagegen die Zahlen eines Kochboxenversenders an.

Siemens-Zahlen treiben Dax

Der wieder erstarkte Dax setzt seinen Kursanstieg auch am Donnerstag fort. Gegen Mittag verzeichnete er ein Plus von 0,5% auf 15.820,59 Punkte. Von den Kursverlusten, die in der Zeit ab dem Rekordhoch Ende Juli bis Ende Oktober aufgelaufen waren, hat der deutsche Leitindex inzwischen gut 62% wieder aufgeholt. Dies gilt als charttechnisch ausgesprochen positives Signal.

Der MDax sank indes am Donnerstag um 1,1% auf 26.156,78 Zähler. In dem Index brachen die Anteile von Hellofresh um fast ein Viertel ein, nachdem der Kochboxenversender wegen unerwarteter Probleme im wichtigen US-Markt seine Jahresziele zusammengestrichen hatte. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 notierte gegen Mittag auf dem höchsten Niveau seit Mitte September kaum verändert.

Die Hoffnung, dass der Zinshöhepunkt angesichts von Entspannungssignalen seitens der Inflation erreicht ist und bald Zinssenkungen folgen könnten, ist gegenwärtig der wichtigste Kurstreiber. Hohe Kursgewinne bei den schwer gewichteten Siemens-Aktien von fünfeinhalb Prozent nach einem laut Händlern überraschend positiven Ausblick stützen den Dax ebenfalls. Der Münchner Technologiekonzern begeisterte die Investoren auch mit einem fast verdoppelten Nettogewinn und einer höheren Dividende.

"Der Dax ist nicht zu bremsen", schrieb denn auch der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets und sprach von einem Traumfinale in der Berichtssaison dank Siemens. An den Resultaten des Technologiekonzerns gebe es insgesamt wenig bis gar nichts zu bemängeln, so die Einschätzung von Analyst Philip Buller von der Berenberg Bank.

Auch die Titel von Versorgern waren angesichts rückläufiger Ölpreise europaweit stark gefragt. Die Aktien von E.ON und RWE stiegen um bis zu 1,9%. Der Ticketvermarkter CTS Eventim bestätigte nach Neunmonatszahlen seine Prognose. Das Unternehmen hatte dank mehrerer Großveranstaltungen und einer stärkeren Nachfrage nach Tickets Umsatz und operativen Gewinn deutlich gesteigert. Die Aktien verloren trotzdem 2,3%. Dass die Prognose nicht noch einmal erhöht worden sei, könnte die Begeisterung etwas mildern, hieß es von JPMorgan.

Für die Anteile des Chemiekonzerns BASF sowie des Düngerkonzerns K+S ging es um 1,9 beziehungsweise 2,8% nach unten, sie litten unter negativen Analysten-Einschätzungen.

Die Papiere des Wirkstoffforschers Morphosys rutschten nach dem Bericht für das dritte Quartal um fast 5% ab. Die bis zur Vorwoche verbuchten deutlichen Kursgewinne werden damit weiter korrigiert.

Im Luxussektor brachen Burberry angesichts einer Nachfrageflaute und kassierten Zielen um mehr als 11% ein. Papiere der Gucci-Mutter Kering und LVMH büßten im Sog dessen je 1,6% ein. "Der Glanz des Luxussektors schwindet, da selbst gehobenere Verbraucher den Gürtel enger schnallen", sagten die Analysten von Hargreaves Lansdown.