Der Dax schließt trotz enttäuschender Ifo-Umfrage freundlich
Finanzmärkte
Trotz enttäuschender Ifo-Umfrage
schließt der Dax freundlich
Porsche Automobil Holding SE gewinnt 2,8 Prozent
wrü Frankfurt
Aufgrund von Feiertagen in Großbritannien und den USA blieb der Handel an den europäischen Aktienmärkten zum Wochenbeginn ausgesprochen ruhig. Dass der Ifo-Geschäftsklimaindex im Mai mit 89,3 Punkten auf dem Stand des Vormonats verharrte, wurde von Volkswirten als enttäuschend gewertet, denn die Erwartungen hatten etwas höher gelegen. „Die deutschen Unternehmen werden zwar wieder zuversichtlicher, aber nur mit Blick auf die Zukunft“, sagte Andreas Scheuerle, Leiter Industrieländer bei der DekaBank. „Der Ausbruch aus der lang währenden Konjunkturschwäche wird aus ihrer Sicht im ersten Halbjahr nicht mehr gelingen. Dafür ruhen alle – durchaus berechtigten – Hoffnungen auf dem zweiten Halbjahr, wofür in erster Linie die abklingende Inflation mit ihren positiven Folgen für die Kaufkraft und die Geldpolitik verantwortlich ist.“
Insgesamt hatte der enttäuschende Ifo-Geschäftsklimaindex keine Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Der Dax gewann 0,4% auf 18.775 Punkte. Der MDax legte 0,6% auf 27.281 Zähler zu. Und der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,5% auf 5.059 Punkte.
Fokus auf den 6. Juni
Die technischen Analysten von Index-Radar stufen ein Dax-Investment derzeit als heiß, aber als noch nicht gefährlich ein. Nach dem Motto „buy the rumors, sell the fact“ könnten die europäischen Aktienmärkte im „Vorfeld der EZB-Sitzung eine Zinssenkung einpreisen und mit der Bestätigung am 6. Juni ein erstes Hoch ausbilden.“
Bei den Einzelwerten legten im Dax Porsche Automobil Holding SE 2,8% auf 49,92 Euro zu. Die Aktie zählt zu den am niedrigsten bewerteten Dax-Unternehmen. Die Porsche SE hält die Mehrheit an Volkswagen-Stämmen. Allerdings hat die im Dax vertretene Vorzugsaktie der Porsche SE in der vergangenen Jahren unter den Problemen von Volkswagen gelitten. Doch sei ein gewisser Aufholeffekt durchaus möglich, meinten Aktienhändler. Volkswagen-Vorzüge erholten sich um 1,7% auf 120,40 Euro.
RWE gewannen 2,6% auf 35,02 Euro und Continental 1,8% auf 62,12 Euro. Siemens Energy rückten weiter um 0,9% auf 25,82 Euro vor und erreichten damit den höchsten Stand seit sechs Monaten.
Im MDax gewannen Wacker Chemie 4,3% auf 105,80 Euro und Evotec 3,8% auf 9,18 Euro. Hingegen verloren Ionos 5,5% auf 25 Euro, nachdem die Analysten von Morgan Stanley ihre Kaufempfehlung für den Titel gestrichen haben. Süss Microtec, die zuletzt deutlich zugelegt hatten, verloren 5,8% auf 57 Euro.
Bei insgesamt ruhigem Geschäft verbesserte sich der Preis für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent um 0,6% auf 82,63 Dollar.
Am Anleihemarkt gewann der richtungsweisende Bund-Future im Verlauf 0,3% auf 130,52%. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag am späten Nachmittag bei 2,54%. Am Devisenmarkt notierte der Euro gegenüber dem Dollar kaum verändert. Am frühen Abend notierte der Euro bei 1,0854 Dollar.