Märkte am MorgenSchwache Vorgaben von der Wall Street und aus Asien

Dax gibt nach Rekordhoch vom Vortag spürbar nach

Nach schwachen Vorgaben aus Übersee zeigte der deutsche Aktienmarkt am Freitagmorgen Schwäche. Unter Druck gerieten konsumnahe Werte. Der Euro legte weiter zu, der Dollar erweist sich wegen der Zollpolitik der US-Regierung als schwach.

Dax gibt nach Rekordhoch vom Vortag spürbar nach

Nach der Rally des Vortags und vor den Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt haben sich die Anleger am Freitagmorgen zurückgehalten. Der Dax ist mit einem Minus von 1% auf 23.192 Punkte in den Handel gestartet. Am Vortag hatte er, angetrieben durch die Aussicht auf gewaltige staatliche Rüstungs- und Infrastrukturprogramme, erstmals ein Niveau von 23.476 Punkten erreicht. Damit hat er im bisherigen kurzen Jahresverlauf bereits schwindelerregende 18% hinzugewonnen. Der Euro Stoxx 50 startete mit einem Verlust von 0,7% auf 5.386 Zähler in den Handel. Grundsätzlich gehen Analysten aber davon aus, dass sich die durch die Aussicht auf enorme staatliche Ausgaben getriebene Rally am deutschen Aktienmarkt fortsetzt.

Adidas unter Druck

Schwach zeigten sich konsumnahe Werte. So hatten Adidas einen Kursrückgang um 2,5% auf 235,30 Euro hinzunehmen. Zalando gaben um 3,3% auf 32,02 Euro nach. Zu den Verlierern gehörte auch Siemens Energy mit einem Minus von 2,8% auf 56,90 Euro.

Am frühen Nachmittag wird der Monatsbericht vom amerikanischen Arbeitsmarkt veröffentlicht, der zu den am stärksten beachteten Daten zur US-Volkswirtschaft behört. Gemäß der Konsensschätzung wird mit einem Anstieg der Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft um 160.000 Stellen für dem Februar gerechnet, was gegenüber dem Jobwachstum vom Vormonat von 145.000 Arbeitsplätzen eine Beschleunigung darstellen würde. Die Arbeitslosenquote soll bei 4% verharren.

Nasdaq schmiert ab

Zuvor hatte es am Donnerstagabend den dritten Tag in Folge überwiegend Verluste an der Wall Street gegeben. Der wichtigste Benchmark-Index S&P 500 gab um 1,8% auf 5739 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq Composite ermäßigte sich sogar um 2,6% auf 18.069 Zähler. Verwiesen wurde in den USA auf Konjunktursorgen als Ergebnis der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump , was vor allem die Technologiewerte unter Druck setzte. Der Philadelphia Semiconductor Index als Barometer großer Chipwerte stürzte sogar um 4,5% ab.

Über Nacht hatte es an den asiatischen Märkten ebenfalls Schwäche gegeben. Der japanische Nikkei 225 fiel auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten. Er verzeichnete einen kräftigen Rückgang um 2,2% auf 36.887 Yen. Der marktbreitere Topix sank um 1,6% auf 2.709 Zähler. Besonders schwach zeigte sich der Einzelhändler und Betreiber der Uniqlo-Bekleidungsgeschäfte Fast Retailing mit einem Kursrückgang von 3,6%. Am Markt wurde auf die Schwäche des Dollars und den Anstieg des Yen als sicheren Hafen verwiesen. Am Freitagmorgen legte die japanische Währung um 0,2% auf 147,60 Yen je Dollar zu.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stand am Morgen bei 2,838%, dies sind 4 Ticks weniger als am Vorabend. Sie war wegen der Perspektive deutlich höherer deutscher Staatsschulden zuletzt stark gestiegen. Viele Marktbeobachter halten es für möglich, dass sie in Kürze über die Marke von 3% klettert.

Greenback schwächer

Am Devisenmarkt fiel der Greenback fast auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten, gemessen am Dollar-Index, der die Entwicklung des US-Dollars gegenüber den Devisen der sechs wichtigsten Handelspartner misst. Der Euro zeigte sich weiter sehr fest, er legte um weitere 0,4% auf 1,083 Dollar zu. Unmittelbar nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten war noch diskutiert worden, ob die Gemeinschaftswährung auf die Parität zum Dollar fallen könnte.

Strategische Reserve beschlossen

Die Korrektur bei Bitcoin setzt sich fort. Die Kryptowährung gab leicht um 1,3% auf 88.273 Dollar nach. Präsident Trump hatte am Donnerstag eine Executive Order zur Einrichtung einer „strategischen Bitcoin-Reserve“ unterzeichnet. Trump hatte zuvor gesagt, dass fünf Kryptowährungen in der Reserve vertreten sein sollen, und zwar neben Bitcoin Ether, XRP, Solana und Cardano.

Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude, der zeitweise bis auf 69,30 Dollar je Barrel gefallen war, erholte sich und verzeichnete später einen Anstieg von 0,8% gegenüber Vortag auf 70 Dollar.