Marke von 15 Lira pro Dollar in Sicht
wbr Frankfurt
Die türkische Währung hat weiter an Boden verloren. Am Mittwoch fiel sie um 2,5% auf 14,76 Lira pro Dollar. Selbst nachdem die Notenbank Anfang der Woche am Markt interveniert und dies publik gemacht hatte, war der Kursverfall nur kurz aufzuhalten. Der Eingriff sei ein Versuch, „mit völlig unzureichenden Devisenreserven eine fundamental mehr als gerechtfertigte Abwertung der Lira aufzuhalten“, schreibt die Commerzbank, die mit einer Fortsetzung des Lira-Kollapses rechnet. In dem Fall seien Kapitalverkehrskontrollen zu erwarten. Schon seit Wochen fällt die Lira von einem Rekordtief auf das nächste. Grund für das Debakel ist das Misstrauen der Marktteilnehmer gegenüber der türkischen Geldpolitik. Trotz einer Inflation von 21,3% befinden sich die Währungshüter auf Zinssenkungskurs. Beobachter führen das auf Beeinflussung durch die politische Führung um Präsident Erdogan zurück. Unterdessen nutzen Medienberichten zufolge Ausländer die Währungsschwäche und kaufen verstärkt türkische Immobilien.