Marktakteure debattieren über Bond-Auftritt von Athen
kjo Frankfurt – Einen Tag lang steht Griechenland wieder auf eigenen Beinen, da wird auch schon ganz offen am Markt darüber spekuliert, wann die Hellenen mit ihrem ersten Bond ohne Helfer im Rücken an den Markt kommen. Viele Marktakteure waren davon ausgegangen, dass die Griechen womöglich relativ zügig unter Beweis stellen wollen, dass nach dem Verlassen des letzten Rettungsprogramms ein Gang an den Markt durchaus zu bewerkstelligen ist und sie dabei auch keinen Schiffbruch erleiden werden. Gestern wurde man im Bondhandel dann schon etwas vorsichtiger. Hatte mancher damit gerechnet, dass Hellas womöglich schon im September mit einer neuen Anleihe, und zwar mit einer zehnjährigen Benchmark, an den Markt kommt, wird das nun eher nicht gesehen. Die politischen Unsicherheiten in Italien aber vor allem der dramatische Verfall der Währung in der Türkei sehen Marktakteure als Gründe dafür, dass die Hellenen sich lieber noch etwas Zeit mit der nächsten Bond-Emissionen lassen werden. Derzeit wäre laut Händler die Neuemissionsprämie angesichts des volatilen Marktumfeldes viel zu hoch.Der Bund ging gestern an das kurze Marktende. Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, offerierte von den zweijährigen Bundesschatzanweisungen mit einem Null-Prozent-Kupon 4 Mrd. Euro, für das seitens der Banken Bietungen über 5,073 Mrd. Euro eingingen, wovon 2,8 Mrd. Euro auf Kursgebote und 2,273 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. In die Zuteilung gingen Titel über 3,18575 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,26 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 101,265 %, die Durchschnittsrendite war bei -0,61 %. Titel für 814,25 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote.Die Commerzbank debütierte mit Senior Preferred Bonds. Es gab zwei Tranchen mit den Laufzeiten von fünf und zehn Jahren. Das fünfjährige Papier über 1,25 Mrd. Euro ging zum Spread von 35 Basispunkten (BP) über Swaps an die Anleger. Der zehnjährige Senior Preferred über 500 Mill. Euro kam zum Spread von 65 BP. Es gab eine gute Nachfrage seitens der Investoren. Denn für das fünfjährige Papier bekamen die Lead-Manager ein Orderbuch von mehr als 2,9 Mrd. Euro und für das zehnjährige Papier Orders von mehr als 2,4 Mrd. Euro zusammen (vor endgültigem Orderabgleich) zusammen. Leads waren Barclays, BNP Paribas, Deutsche Bank und UBS zusammen mit der Commerzbank.