Marktteilnehmer gehen auf Nummer sicher
ck Frankfurt – Die Verunsicherung über den G20-Gipfel bzw. den chinesisch-amerikanischen Handelsdisput hat die Investoren zum Wochenschluss Zuflucht in sichere Assets suchen bzw. Risiko-Assets meiden lassen. Davon profitierte unter anderem der Dollar. Der Euro gab 0,7 % auf 1,1316 Dollar ab. Stärker gedrückt wurden die Schwellenländerwährungen, die zuvor von Hoffnungen auf eine weniger restriktive Linie der US-Zentralbank beflügelt worden waren. So gab die türkische Währung um 1,6 % auf 5,24 Lira pro Dollar nach. Die verstärkte Risikoscheu drückte sich auch in sinkenden Renditen von Top-Staatsanleihen aus. Die zehnjährige Treasury-Rendite sank bis auf 3,008 % und lag zuletzt 1,5 Stellen tiefer bei 3,02 %. Mit 0,305 % erreichte die Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe den niedrigsten Stand seit dem 21. August. Zuletzt lag sie eine Stelle niedriger bei 0,31 %. Euro-Prognose gesenktDie europäischen Staatsanleihen wurden zusätzlich von den Inflationsdaten des Euroraums vom November gestützt. Die Kernrate ist von 1,1 % im Oktober auf 1 % gesunken, während der von Bloomberg erfasste Konsens auf 1,1 % eingestellt war. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung der Commerzbank ihre Inflationsprognosen im Dezember senken. Der Sprung der Kernteuerungsrate im Oktober auf 1,1 % sei wie erwartet nicht der Beginn eines nachhaltigen Anstiegs gewesen. “Wir sehen uns in der Einschätzung bestätigt, dass der unterliegende Preisauftrieb langsamer anziehen wird als von der EZB bislang erwartet”, so das Institut. Die Devisenexperten der Bank senkten außerdem ihre Prognose für den Euro. Sie erwarten ihn nun Ende 2019 nur noch bei 1,22 nach bislang prognostizierten 1,26 Dollar. Begründet wird dies damit, dass die EZB-Watcher der Bank nun keinen Zinsschritt der Währungshüter im kommenden Jahr mehr erwarten.Die Aktienmärkte wurden von der Verunsicherung um den Handelskonflikt gehemmt. Der Dax sank bis auf 11209 und schloss mit einem Minus von 0,4 % bei 11 257 Zählern. Für Bewegung im Automobilsektor sorgte eine Branchenstudie von HSBC. Daimler sanken bis auf 48,76 und damit auf das niedrigste Niveau seit dem Juli 2013, ehe sie mit einem Verlust von 1,9 % bei 49,70 Euro schlossen. Die Aktie wurde von der britischen Großbank mit einem von 60 auf 45 Euro reduzierten Kursziel von “Hold” auf “Reduce” zurückgestuft. Die mit einem von 56 auf 34 Euro gestutzten Kursziel ebenfalls von “Hold” auf “Reduce” gestufte Aktie des französischen Zulieferers Faurecia büßte 6,3 % auf 33,76 Euro ein.