Marktteilnehmer greifen bei Euro-Peripheriebonds zu
kjo Frankfurt – Die Bondanleger haben am Dienstag bei den Staatsanleihen aus den Eurozonenperipherieländern zugegriffen. Italiens Zehnjahresrenditen fielen bis auf 1,60 % nach 1,70 % am Vortag und waren aufgrund von Gewinnmitnahmen abends wieder bei 1,65 %. Spaniens Pendants fielen bis auf 0,69 % nach 0,81 % am Vortag und rentierten gestern spät mit 0,72 %.Aufgehellt wurde die Stimmung durch den Vorschlag eines 500 Mrd. Euro schweren Wirtschaftsfonds für die EU von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Deutschland und Frankreich wollen damit den von der Coronakrise schwer getroffenen EU-Staaten beim Wiederaufbau helfen. Das Geld solle den von der Pandemie besonders betroffenen Staaten in den kommenden zwei, drei Jahren zusätzlich zu dem normalen EU-Haushalt gezahlt werden. Der EU-Kommission soll zudem erstmals erlaubt werden, Anleihen zu emittieren. Merkel betonte, dass entscheidende Voraussetzung aber die Zustimmung des Bundestages und der anderen nationalen Parlamente sei. Dies wurde am Markt als Weg in Richtung der Vergemeinschaftung von Schulden interpretiert.Am Primärmarkt der Unternehmensanleihen konnte sich AT&T über eine hohe Nachfrage für drei Bonds freuen. Der bis 2028 laufende Bond über 1,75 Mrd. Euro ging zum Spread von 180 Basispunkten (BP) weg. Der 2032er-Titel über 750 Mill. Euro wurde zum Spread von 213 BP platziert. Der 2038er-Bond kam zum Spread von 255 BP und im Umfang von 500 Mill. Euro. Es lagen Orders für die drei Bonds von insgesamt rund 10 Mrd. Euro vor. FMC brachte eine bis 2026 laufende Anleihe zum Spread von 135 BP (Volumen: 500 Mill. Euro) und eine 2030 fällige Anleihe zum Spread von 165 BP (750 Mill. Euro). Es gab für beide Bonds Orders von rund 5,5 Mrd. Euro (vor endgültigem Orderabgleich).