Marktverzerrung durch neue EZB-Käufe erwartet

Commerzbank: Firmen emittieren mehr Bonds

Marktverzerrung durch neue EZB-Käufe erwartet

kjo Frankfurt – Die Commerzbank erwartet, dass die Ausweitung der ultralockeren Geldpolitik (Quantitative Easing) der Europäischen Zentralbank (EZB) am Markt tiefe Spuren hinterlassen wird. “Die Aussichten sind beängstigend”, sagt Marco Stöckle, Head of Corporate Credit Research der Commerzbank, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.Die EZB hat das monatliche Kaufvolumen von 60 auf 80 Mrd. Euro hochgesetzt und wird ab Juni neben den bisherigen Käufen von Staatsanleihen, Regionalanleihen, Asset Backed Securities sowie Covered Bonds nun auch noch auf Euro lautende Investment-Grade-Unternehmensanleihen erwerben. Stöckle und Credit-Stratege Bernhard Grünäugl gehen von einem monatlichen Ankaufvolumen von Firmenbonds von 3,5 bis 5 Mrd. Euro aus und stufen dieses Volumen angesichts der Marktverhältnisse und des prognostizierten Emissionsvolumens kaufbarer Papiere als Herausforderung für die EZB ein. Die beiden Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter sowohl im Primär- als auch im Sekundärmarkt kaufen werden. Deshalb sehen sie verstärkte Emissionsaktivitäten der Firmen aufkommen. Ferner erwarten sie, dass sich die Spreads (Risikoaufschläge) noch mehr einengen werden. Grünäugl befürchtet, dass die Grenzen zwischen Branchen und Risikokategorien gemessen an Ratings und Spreads immer stärker verwischen.—– Leitartikel Seite 6- Gespräch Seite 13