sts Frankfurt – Geldanlegen am Kapitalmarkt statt auf dem Sparbuch bleibt der Mehrheit der Deutschen fremd. Sechs von zehn Befragten möchten ihr Geld nach wie vor nicht chancenreicher anlegen als bisher, so das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Befragung von Union Investment unter 500 Finanzentscheidern in privaten Haushalten.Chancenorientierte Anlage steht für die Chance auf höhere Erträge – bei allerdings erhöhtem Risiko. Hierzu zählen vor allem Engagements in Aktien. Der Vermögensverwalter des genossenschaftlichen Lagers führt seine Umfrage quartalsweise durch, registrierte nun allerdings eine leichte Zunahme derjenigen, die etwas mehr Risiko eingehen würden. Ihr Anteil unter den Befragten stieg auf 19 % von 12 % vor einem Jahr. “Die Zurückhaltung bei chancenreicheren Anlageformen lässt sich sicher ein Stück weit damit erklären, dass vielen Menschen die Geldanlage und die Abwägung von Chancen und Risiken grundsätzlich schwerfällt”, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Dazu mag auch beitragen, dass das Wissen rund um das Thema Geldanlage begrenzt ist: Nur 23 % der Befragten gaben an, sich gut auszukennen.Weiter gestiegen ist laut Union der Anteil derjenigen, die sich mit ihrer privaten Vorsorge beschäftigen. Dies treffe auf 62 % der Befragten zu, das seien 2 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Bei den 20- bis 29-Jährigen betrage der Anteil 67 % nach 60 % im Vorquartal. Trotz der Zurückhaltung haben viele Deutsche dennoch für ihr Alter vorgesorgt. Nur 20 % gaben an, keine private Altersvorsorge abgeschlossen zu haben.Zugleich zeigten sich 57 % der Befragten angesichts historisch niedriger Nominalzinsen unzufrieden mit ihrer Geldanlage. Zwei Drittel aller Befragten rechnen auch nicht mit einer Änderung dieser Situation in den nächsten sechs Monaten. Die Renditen für Bundesanleihen waren jedoch jüngst wieder gestiegen und liegen aktuell ab einer Laufzeit von sieben Jahren wieder über der Inflationsrate von zuletzt 0,3 %.