Wall Street

Meme-Aktien melden sich zurück

Die Meme-Aktien an der Wall Street haben sich nach einer gut zweimonatigen Pause wieder zurückgemeldet. Die Aktienkurse des Videospieleinzelhändlers Gamestop und der US-Kinokette AMC Entertainment Holdings sind am Dienstag deutlich gestiegen.

Meme-Aktien melden sich zurück

nok New York

Die Meme-Aktien an der Wall Street haben sich nach einer gut zweimonatigen Pause wieder zu­rückgemeldet. Die Aktienkurse des Videospieleinzelhändlers Gamestop und der US-Kinokette AMC Entertainment Holdings sind am Dienstag deutlich gestiegen. Am Mittwoch gaben die Aktienkurse der beiden Unternehmen im frühen Handel allerdings wieder etwas nach.

Meme-Aktien sind spekulative Titel, die in Internetforen von Kleinanlegern zumeist ohne fundamentale Gründe in einer konzertierten Aktion hochgejubelt werden. „Meme“ ist die Bezeichnung für populäre Bilder oder Videos, die im Internet kursieren. Auch in dieser Woche gab es wie schon in den vergangenen Monaten keine wesentlichen Nachrichten, die die Aktienbewegungen angetrieben haben könnten. Auslöser der Kurskapriolen sind häufig nicht fundamentale Faktoren wie die Aktivitäten von Leerverkäufern, das Optionsvolumen oder Kommentare in sozialen Medien.

Der Kurs von Gamestop war am Dienstag um 28% in die Höhe geschnellt. AMC-Aktien schlossen mit einem Kursgewinn von 20%. Die Aktien liegen trotz eines zwischenzeitlichen Abschwungs seit Mitte Juni in diesem Jahr insgesamt deutlich im Plus. Der Kurs von Gamestop hat sich mehr als verzehnfacht. AMC-Aktien sind mehr als zwanzigmal so viel wert wie am Anfang des Jahres.

Ebenfalls im Visier der Anleger standen die Titel des Krankenversicherers Clover Health und des Softwareanbieters Blackberry, die am Dienstag um jeweils mehr als 9% zugelegt hatten. Auch diese Titel gaben am Mittwoch im frühen Handel einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Parallel zu den Meme-Aktien war der Aktienkurs des kürzlich an die Börse gegangenen Online-Brokers Robinhood Markets gestiegen, über den viele der Aktienaufträge laufen.

Die Kurskapriolen in diesem Jahr haben auch die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan gerufen, die nach jeglichen Anzeichen von Fehlverhalten und Manipulation Ausschau hält. Der neue SEC-Vorsitzende Gary Gensler hatte im Mai bei einer Anhörung die Sorge geäußert, dass bei Privatanlegern beliebte Wertpapierhandels-Apps wie Robinhood zu stark Videospielen ähneln.

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