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Mit Small Caps auf die US-Wirtschaft fokussieren

Amerikanische Small Caps bieten vielfältige Vorzüge. Unter anderem ermöglichen sie ein Investment in die robuste US-Wirtschaft, und sie sind im Vergleich zu Large Caps unterbewertet.

Mit Small Caps auf die US-Wirtschaft fokussieren

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Welt schockiert und die Märkte in Aufruhr versetzt. Es gibt noch viele Unbekannte, und die Dauer und die langfristigen Folgen des Konflikts sind unklar. Wir wissen jedoch, dass die Extremrisiken in der Weltwirtschaft durch den Konflikt wesentlich zugenommen haben, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Wachstumsverlangsamung steigt. Darüber hinaus ist die Volatilität an den Märkten natürlich erhöht. Dies führt zwar zu Turbulenzen und Störungen, schafft jedoch auch Gelegenheiten für aktive Manager.

Obwohl sich die USA an den koordinierten weltweiten Bemühungen zur Verhängung von Sanktionen beteiligen, sind die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Aktienmärkte bisher relativ überschaubar, und die Unternehmensgewinne dürften von der Krise nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Unsere Analysen zeigen, dass die überwiegende Mehrheit des US-Aktienmarktes den Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen nicht direkt zu spüren bekommt. Die mit den beiden Ländern erzielten Umsätze im gesamten S&P500 werden auf rund 1% geschätzt. Eine vergleichbare Größenordnung des direkten Exposures haben wir auch für unsere Portfolios im Bereich US Small Caps ermittelt.

Small Caps sind im Vergleich zu Large Caps nach wie vor unterbe­wertet und haben bei einer allgemeinen Neubewertung Aufholpotenzial. Außerdem haben Small Caps einen viel höheren Anteil an inländischen Erträgen als Large Caps, die in der Regel einen viel höheren Anteil ihrer Erträge und Gewinne im Ausland erzielen. Wenn sich die Vereinigten Staaten also weiterhin von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen und die amerikanische Wirtschaft über dem Trendwachstum wächst, dann sind Small Caps sehr gut aufgestellt, um eine Outperformance zu erzielen.

Darüber hinaus zeigt unsere Analyse vergangener Zyklen, dass eine höhere Inflation und steigende Zinsen im Allgemeinen positiv für Small Caps sind, da sie die Gesundheit der zugrunde liegenden Wirtschaft widerspiegeln und Small Caps übermäßig an die heimische Wirtschaft gebunden sind und im Vergleich zu Large Caps einen größeren Teil ihrer Einnahmen vor Ort erzielen. Obwohl es in diesem Jahr viele Risiken gibt, ist die US-Wirtschaft aus Sicht der Verbraucher, der Beschäftigung und der Position im Investitionszyklus in einer guten Lage.

Dennoch sollten Investoren auch bei US-Small-Caps die sekundären Effekte wie Energiepreise und Unterbrechungen der Lieferketten berücksichtigen. Die höheren Energiepreise dürften anhalten, was den Geldbeutel der Verbraucher schmälern und höhere Inputkosten für einige Unternehmen zur Folge haben wird, während die Inflationsrisiken hoch bleiben. Das Risiko weiterer Störungen der Lieferketten wird durch den Krieg noch verschärft. Dies wird den Trend zur Diversifizierung der Lieferketten und ihrer Verlagerung ins Inland weiter beschleunigen. Es ist besonders wichtig, dass die Unternehmen über die nötige Preissetzungsmacht verfügen, um diese Phase höherer Preise zu überstehen. Daher ist dies einer der Faktoren, die wir bei der Bewertung von Unternehmen für die Aufnahme in das Portfolio berücksichtigen.

Signifikante Alpha-Quelle

Angesichts eines Anlageuniversums von 2500 Aktien haben Investoren bei US-Nebenwerten eine große Auswahl und können sich auf Titel mit verbesserten fundamentalen Merkmalen konzentrieren. Wir achten dabei insbesondere auf wachsende Renditen auf das investierte Kapital, Rentabilität, freien Cash-flow sowie die Berücksichtigung von relevanten Nachhaltigkeitsaspekten. ESG und verantwortungsvolles In­vestieren sind fester Bestandteil in unserem fundamentalen Research. Wir haben festgestellt, dass kleinere Unternehmen in Bezug auf die Offenlegung von ESG-Aspekten tendenziell Nachzügler sind. Unser kritischer Dialog mit den Unternehmen (Engagement) führt oft dazu, dass die Unternehmen von uns erfahren wollen, wie sie ihre Berichterstattung über ESG-Aspekte und ihre Zielsetzungen in diesem Bereich verbessern können. Das gibt uns die Möglichkeit, mehr Einfluss auf die Strategie des Unternehmens zu nehmen. Wenn sie in der Lage sind, die Strategie umzusetzen und ihre ESG-Per­formance zu verbessern, stellt dies oftmals eine signifikante Alpha-Quelle dar.

Es mag zwar viele gute Unternehmen im Anlageuniversum geben, aber die Verbesserung der fundamentalen Aussichten ist für uns sehr wichtig. Damit meinen wir, dass wir nach guten Unternehmen suchen, die bereit sind, sich weiterhin zu verbessern. Und wir wollen die Aktien dieser Unternehmen zu einer attraktiven Bewertung erwerben, also wenn sich diese Verbesserung noch nicht vollständig im Preis niedergeschlagen hat. Small Caps neigen aufgrund ihrer Größe und Liquiditätsposition zu einer wesentlich höheren Volatilität als Large Caps. Das bedeutet, dass das Risikomanagement für uns als Portfoliomanager absolut entscheidend ist. Als aktiver Stock­picker nutzen wir die hohe Volatilität aber auch, um ein gutes Portfolio weiter zu verbessern.

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