Moody's erwartet robuste Emissionstätigkeit

Niedrige Zinsen - Hoher Refinanzierungsbedarf

Moody's erwartet robuste Emissionstätigkeit

dh Frankfurt – Das Emissionsvolumen bei deutschen Unternehmensanleihen werde zwar auch in den nächsten 12 bis 18 Monaten robust bleiben, dürfte aber hinter den Rekordständen des Jahres 2018 zurückbleiben. Zu dieser Einschätzung gelangt die Ratingagentur Moody’s Investors Service in einem aktuellen Bericht. “Der Refinanzierungsbedarf der Automobilhersteller und die anhaltend niedrigen Zinsen werden zwar maßgeblich für die Begebung von Anleihen sein. M&A-bedingte Emissionen dürften aber die sehr hohen Volumina des vergangenen Jahres voraussichtlich nicht wieder erreichen”, sagte Matthias Hellstern, Managing Director im Bereich Corporate Finance bei Moody’s. “Sorgen rund um den Brexit und Handelskonflikte werden sich insbesondere bei Unternehmen im spekulativen Bereich negativ auf die Emissionstätigkeit auswirken.”Während sich das Volumen im spekulativen Bereich 2019 womöglich etwas verhaltener entwickeln werde, dürften Schuldscheindarlehen nach wie vor aufgrund ihrer Einfachheit, Flexibilität und Diversifikation für Anleger und Emittenten eine attraktive Finanzierungsquelle darstellen.Die durchschnittliche Bonität in Deutschland ansässiger und gerateter Unternehmen dürfte sich bis ins Jahr 2020 hinein verschlechtern, da viele Firmen in ihrer jeweiligen Ratingkategorie schwach positioniert und in Branchen tätig sind, in denen aufgrund anhaltender Handelsspannungen und langsameren globalen Wachstums ein ungünstiges Geschäftsklima herrscht. Green Bonds stark wachsend Der Markt für grüne Anleihen in Deutschland wird nach Auffassung von Moody’s weiterhin wachsen. Obwohl die Emission von Unternehmen weiterhin einen kleinen Teil ausmache, könne man für die nächsten Jahre ein starkes Wachstum erwarten. Die mögliche Ausgabe von Green Bonds des Bundes im Jahr 2020 würde einen europäischen Maßstab setzen und somit das Sentiment für Sustainable Finance stärken.