Russische Staatsanleihen

Moskau verlangt Rubel-Konten für Schuldendienst

Russland will seinen Schuldendienst von Eurobonds über russische Banken abwickeln – ähnlich, wie es seit kurzem mit der Bezahlung der Gasrechnungen verfährt. Neue Rubel-Konten würden die Landeswährung stützen.

Moskau verlangt Rubel-Konten für Schuldendienst

Russland plant beim Schuldendienst von auf Fremdwährungen laufenden Staatsanleihen ein Rubel-basiertes System, wie es in ähnlicher Weise auch für Gaskunden gilt. Finanzminister Anton Siluanow sagte der Zeitung „Vedomosti“, Inhaber von Eurobonds müssten Devisen- und Rubel-Konten auf einer russischen Bank eröffnen, um Zahlungen auf die Anleihen zu erhalten. Siluanow hatte jüngst erklärt, sein Land werde seinen Ruf als verlässlicher Schuldner mit allen Mitteln verteidigen.

Die USA hatten Russland vorige Woche näher an den Rand einer historischen Zahlungsunfähigkeit gebracht. Die Regierung in Washington ließ eine Ausnahmeregelung auslaufen, die es Russland bisher erlaubt hat, trotz der Sanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine Zahlungen an die US-Gläubiger seiner Staatsschulden weiter aufrechtzuerhalten. Damit scheint nun ein Zahlungsausfall zumindest bei einigen von Russlands internationalen Anleihen im Wert von 40 Mrd. Dollar unausweichlich zu sein. Russland muss bis zum Jahresende noch Überweisungen von fast 2 Mrd. Dollar ans Ausland leisten. Klappt das nicht, würde dies Russland näher an einen Zahlungsausfall bringen – es wäre der erste seit der Oktober-Revolution 1917, als die Bolschewiken Schulden aus der Zarenzeit nicht anerkannten.

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