Muzinich hält High Yield für chancenreich
kjo Frankfurt – Der Investmentmanager Muzinich & Co. erwartet für das Jahr 2021 eine bessere wirtschaftliche Entwicklung. Die Suche nach Rendite werde wahrscheinlich die Asset-Allokation im Anleihensegment dominieren. Dies hänge mit dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld zusammen, welches eine Spread-Verengung inmitten der Überliquidität unterstütze, die in die Kreditmärkte fließe, so der auf den Kreditmarkt (Unternehmensanleihen) spezialisierte Vermögensverwalter. High-Yield-Märkte sollten demnach von besseren Konjunkturaussichten und geringeren Ausfall-/Verlustrisiken profitieren. So haben sich in Europa im High-Yield-Bereich die Spreads enorm eingeengt, wie am iTraxx Crossover für die überwiegend schlechteren Bonitäten im CDS-Bereich abzulesen ist.Im Rahmen einer auf laufende Erträge (Carry) fokussierten Anlagestrategie sieht Muzinich Hauptchancen in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern und in globalen High-Yield-Anleihen. Aufgrund der Unterstützung durch die Europäische Zentralbank und des verringerten Bondangebots bevorzugen die Strategen relativ betrachtet Euro-Investment-Grade gegenüber US-Investment-Grade.Die Erholung werde 2021 vermutlich uneinheitlich bleiben, und es sei unwahrscheinlich, dass die Fiskalpolitik bald zu einem Sparkurs übergehe. Um eine unzumutbare Verschärfung der Finanzierungsbedingungen zu verhindern und die Kosten für den Schuldendienst auf einem erschwinglichen Niveau zu halten, sei eine Fortsetzung der Unterstützung durch die Geldpolitik erforderlich. Aufgrund der anhaltend niedrigen Inflation in Industrieländern seien die kurzfristigen Zinsen quasi festgenagelt. Änderungen im Konjunkturausblick würden sich in steileren Renditekurven spiegeln. Dynamischer ExportsektorGestützt durch einen dynamischen Exportsektor und die Verlagerung auf die Binnennachfrage, sei die Erholung der Schwellenländer in vollem Gange, insbesondere in China. Steigende Rohstoffpreise dürften Lateinamerika zugutekommen. Die Experten gehen davon aus, dass sich der Trend zu verbesserten Fundamentaldaten nach den Tiefstständen im ersten Halbjahr 2020 im laufenden Jahr fortsetzen wird. Ihrer Ansicht nach dürfte die Ausfallquote außerhalb des Energiesektors im vierten Quartal 2020 ihren Höhepunkt erreicht haben.