Neue Fed-Käufe winken
Von Alex Wehnert, FrankfurtIn der neuen Börsenwoche rücken die Ergebnisse der Notenbanksitzungen an den Märkten ins Rampenlicht. Am Dienstag gibt die Bank of Japan die Ergebnisse der Sitzung des geldpolitischen Rates bekannt und legt ihren vierteljährlichen Wirtschaftsbericht vor. Am Mittwoch tagt dann der Offenmarktausschuss der Fed.Die US-Investmentbank Morgan Stanley rechnet damit, dass die Fed im Anschluss an die Sitzung ein Anleihekaufprogramm mit flexibler Laufzeit in Höhe von 150 Mrd. Dollar pro Monat bekannt geben wird. Auf diesem Weg wolle sie gewährleisten, dass die Treasury-Märkte reibungslos funktionieren, und die finanziellen Bedingungen allgemein erleichtern. Ein Programm, das Käufe in langen Laufzeiten enthalte, werde die Zinsen am langen Ende drücken und die Zinskurve so verflachen. Signalisiere die Fed zudem ihre Bereitschaft, ein Überangebot des Dollar sicherzustellen, und rege sie zugleich den Risikoappetit der Anleger an, werde der im bisherigen Jahresverlauf gefragte Dollar abwerten.Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt das Ergebnis ihrer Ratssitzung am Donnerstag bekannt. Schon vorher dürften aber die am Montag zu veröffentlichende wöchentliche Veränderung der EZB-Anleihebestände und der am Dienstag vorliegende Quartalsbericht zur Kreditvergabe die Anleger interessieren. Deutsche Bank öffnet BücherErneut stehen zudem wichtige Konjunkturzahlen und -indikatoren auf dem Programm, darunter die vielbeachteten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Größeren Einfluss dürften am Aktienmarkt mittlerweile aber die Ergebnisse der laufenden Berichtssaison für das erste Quartal und die Geschäftsausblicke der Unternehmen haben. So öffnen neben der Deutschen Bank, die laut Marktexperten erneut deutlich rote Zahlen schreiben dürfte, zahlreiche weitere Dax-Gesellschaften ihre Bücher.Hinzu kommen US-Riesen wie Facebook und Microsoft, die beide am Mittwoch Zahlen veröffentlichen. Besonders dürften die Anleger darauf schauen, ob sich die großen US-Ölkonzerne nach dem abgelaufenen Horrorquartal mit neuen Prognosen für das Gesamtjahr nach vorne wagen. ExxonMobil und Chevron präsentieren am Freitag ihre Ergebnisse. Beide Branchenriesen dürften massiv unter dem beispiellosen Verfall der Ölpreise in den vergangenen Wochen und Monaten leiden.Allerdings sehen Experten beide Konzerne als stark genug an, um die Krise zu überstehen – im Gegensatz zu vielen Konkurrenten aus der US-Schieferölindustrie. “Es ist schwierig vorstellbar, wie ein Ausgleich von Angebot und Nachfrage im Ölsektor ohne Unterdrückung des Angebots stattfinden kann – sprich, ohne Insolvenzen”, heißt es beim Vermögensverwalter Carmignac.