Neue SPD-Spitze belastet europäische Staatsanleihen
ck Frankfurt – Die Wahl von Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken als neues SPD-Spitzenduo hat am Montag die europäischen Staatsanleihenmärkte unter Druck gesetzt. Die von beiden Politikern geforderten höheren Staatsausgaben für Investitionen bzw. die Abkehr von der schwarzen Null sorgten dafür, dass die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe um 7 Stellen auf -0,28 % anzog. Unter noch stärkerem Druck standen die italienischen Staatsanleihen. Hintergrund ist die Befürchtung, dass eine weniger strenge deutsche Fiskalpolitik auf Sicht die Bemühungen schwächen könnte, das italienische Haushaltsdefizit einzudämmen. Die Verzinsung der zehnjährigen Staatsanleihe Italiens stieg bis auf 1,46 % und damit auf den höchsten Stand seit dem 20. August. Zuletzt lag sie 11 Stellen über Vortagsniveau bei 1,45 %. EDF-Langläufer stark gefragtAm Primärmarkt stand eine Emission der Électricité de France (EDF) im Mittelpunkt. Der Versorger, der vor kurzem einen Langläufer im Dollar platziert hatte, trat mit einer 30-jährigen Anleihe mit einem Volumen von 1,25 Mrd. Euro auf. Dafür wurden Orders für rund 3,7 Mrd. Euro eingereicht. Nach anfänglichen Vorstellungen um 185 Basispunkte (BP) wurde der Titel zu 165 BP über der Swap-Mitte untergebracht. Moody’s und Standard & Poor’s erteilen der Emittentin die Noten “A3” bzw. “A-“. Ebenfalls stark gefragt war eine Anleihe der Italgas mit einer Laufzeit von zwölf Jahren und einem Volumen von 500 Mill Euro. Hierfür wurden Orders für rund 1,4 Mrd. Euro abgegeben. Zunächst um 105 BP angepriesen, wurde die Anleihe zu nur 83 BP über der Swap-Mitte platziert. Das Unternehmen wird von Moody’s und Standard & Poor’s mit “Baa2” und “BBB +” bewertet. Die Commerzbank trat mit einem im Mai 2029 fälligen Hypothekenpfandbrief mit einem Volumen von 500 Mill. Euro auf. Für das mit einem Kupon von 0,05 % ausgestattete Papier gingen Orders für mehr als 615 Mill. Euro ein. Nach einer Vorgabe um 4 BP wurde die Anleihe zu 2 BP über der Swap-Mitte untergebracht.