Neuer Cola-Abfüller meidet Frankfurter Börse
ku Frankfurt – Das Listing des neu gebildeten weltweit größten unabhängigen Abfüllers koffeinhaltiger Brause, Coca-Cola European Partners, hat am Dienstag an der Börse Euronext Amsterdam und der New York Stock Exchange stattgefunden. Am Freitag kommt noch die Notierung an der Börse von Madrid hinzu. Damit ist die Frankfurter Wertpapierbörse als Handelsort leer ausgegangen, obwohl eines der drei Unternehmen, die zu dem Mega-Abfüller zusammengefasst worden sind, die deutsche Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG ist. Die Aktie eröffnete den Handel an der Börse Amsterdam zu einem Kurs von 34,15 Euro. In New York wurde der erste Kurs mit 38,12 Dollar festgestellt. In Amsterdam ging der Titel mit 35 Euro aus dem Handel.In der neuen Coca-Cola European Partners gehen zwei bisher unabhängiger Abfüller, nämlich Coca-Cola Enterprises sowie Coca-Cola Iberian Partners, auf sowie die deutsche Coca-Cola Erfrischungsgetränke, die bislang eine Tochter des US-Konzerns war. Der Mutterkonzern The Coca-Cola Company ist an der neuen Gesellschaft auf voll verwässerter Basis zu 18 % beteiligt. Die bisherigen Eigner der Coca-Cola Enterprises halten 48 % an dem neuen Abfüller, die Aktionäre der bisherigen Coca-Cola Iberian Partners 34 %. Zusätzlich zu je einer Aktie des neuen Unternehmens erhalten die Aktionäre der beiden unabhängigen Abfüller eine Barzahlung von 14,50 Dollar je Aktie. Diese Barzahlung macht insgesamt 3,3 Mrd. Dollar aus, die von der Coca-Cola European Partners über neu ausgegebene Schuldtitel selbst finanziert wird. Wie die Unternehmen mitteilen, werde die neue Gesellschaft zunächst ein Verhältnis der Nettoverschuldung zum Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 3,5 haben. Angesichts der erwarteten Cash-flows wird mit einem Abbau der Fremdverschuldung auf etwa das 2,5-Fache des Ebitda bis Ende 2017 gerechnet. Man engagiere sich für ein Investment-Grade-Rating und strebe langfristig ein Verhältnis von Nettoverschuldung zum Ebitda von 2,5 bis 3 an, wird betont. Geplant sei, eine jährliche Dividende von 30 bis 40 % des Reingewinns auszuschütten.Der Softdrinkmulti aus den USA, der bislang schon die Konzentrate an die drei Unternehmen lieferte, versieht den neuen Mega-Abfüller mit einem neuen Bottling-Vertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren, wobei es eine Option auf eine Verlängerung um weitere zehn Jahre gibt. Eine Incidence-Pricing-Vereinbarung sei für einen Zeitraum von vier Jahren geschossen worden, wobei die derzeit geltenden wirtschaftlichen Konditionen auf alle Vertragsgebiete ausgedehnt würden.Der neue Abfüller hat mehr als 50 Betriebe mit etwa 27 000 Mitarbeitern und soll mehr als 300 Millionen Verbraucher in 13 Ländern Westeuropas mit der braunen Brause versorgen. Den Aktionären werden Kostensynergien von etwa 350 bis 375 Mill. Dollar innerhalb von drei Jahren versprochen. 2015 wurde pro forma ein Nettoumsatz von 12,6 Mrd. Dollar und ein Ebitda von 2,1 Mrd. Dollar erwirtschaftet.