An ihrem ersten Handelstag als Bestandteil des Mid-Cap-Index MDax hat die Vorzugsaktie von Porsche einen kräftigen Kursgewinn realisiert. Bereits am Morgen kletterte der Kurs um mehr als 5%. Den Handel beendete der Titel mit einem Plus von 8,9% auf 94,04 Euro.

Porsche ist eine Beteiligungsgesellschaft, sie sollte nicht verwechselt werden mit dem Sportwagenbauer, der eine Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns ist. Haupt-Asset von Porsche ist die Beteiligung von 53,3% an den Stammaktien von Volkswagen. Insgesamt gibt es 299 Millionen Stammaktien von VW. Bei einem aktuellen Kurs von 321,80 Euro repräsentieren diese einen Wert von 96,2 Mrd. Euro. Der Anteil von Porsche an den VW-Stämmen ist aktuell 51,3 Mrd Euro wert.

Zuletzt galt Porsche als die beste Möglichkeit, an der Rally bei VW teilzunehmen. Dies liegt daran, dass die Marktkapitalisierung von Porsche mit 26,4 Mrd. Euro deutlich unter dem genannten Wert des Pakets an VW-Stammaktien liegt. Daher empfehlen derzeit einige Börsenbriefe die Porsche-Vorzugsaktie, und auch ei­nige Analysten sind angetan. Aktuell erst hat die Deutsche Bank ihr Kursziel für die Porsche-Vorzugsaktie angehoben, und zwar um deutliche 37,5% auf 110 Euro. Der aktuelle Kurs von Porsche hat mit 94,04 Euro das frühere Kursziel der Deutschen Bank bereits hinter sich gelassen. Aktuell bietet die Aktie nach Einschätzung der Analysten ein weiteres Potenzial von rund 17%.

Deutsche-Bank-Analyst Tim Ro­kossa ist auch für die Aktien von Volkswagen optimistisch. Er hat sowohl für die Vorzugsaktie als auch für die Stammaktie das Ziel von 185 Euro auf 270 Euro angehoben – und zwar noch stärker als bei Porsche, nämlich um knapp 46%. Die VW-Vorzugsaktie hätte damit ein Potenzial von 14%.

Damit ist auch Rokossa überzeugt, dass die Porsche-Vorzugsaktie der beste Weg ist, an der Hausse bei VW teilzunehmen. Auch Analyst Kai Mueller von Barclays hatte am Freitag auf den immer größer werdenden Abschlag des Wertes von Porsche zum inneren Wert des VW-Aktienpakets hingewiesen.

Bei sämtlichen Aktien von VW wie auch von Porsche rät er zum Kauf. Er verweist auf den „Marathon an Veranstaltungen“, mit denen der Konzern seine Strategie im Bereich der Elektroautos verdeutlicht habe. Der Konzern wolle bis 2030/31 auf einen Elektroauto-Anteil von rund 50% kommen und verfüge über einen Plan, die Kosten von Batterien zu halbieren. Volkswagen setze dabei auf Größe, indem man sich bemühe, nicht nur eine Fahrzeugplattform für sämtliche Marken zu haben, sondern auch einen Batterietyp. Das Ausspielen der Größenvorteile habe der Finanzvorstand von VW als eines der wichtigsten Ziele der kommenden Jahre definiert. Diese Botschaft kommt auch zunehmend bei an der Elektromobilität interessierten US-Anlegern an, die sich derzeit von der extrem hoch bewerteten Tesla-Aktie trennen und auf VW – und Porsche – setzen.