Der Rubel ist auf ein neues Rekordtief gegenüber dem Dollar gefallen. Zwischenzeitlich mussten für einen Dollar 118,68 Rubel gezahlt werden. Am Abend notierte die Währung mit 106,40 Rubel pro Dollar, was einem Minus von 7,5% entspricht. Damit hat die russische Währung seit Beginn des Jahres rund 41% verloren.

Auslöser für den neuerlichen Absturz der Währung waren Down­grades von Fitch und Moody’s, die russische Staatsanleihen tiefer in den „Ramsch“-Status herabgestuft hatten. Die Maßnahmen der russischen Zentralbank und des Finanzministeriums konnten die Talfahrt nicht aufhalten. Die russische Zentralbank verhängte eine 30-prozentige Ge­bühr auf Devisenkäufe von Privatpersonen.

Der Krieg Russlands steht auch bei den anderen Währungen unverändert im Mittelpunkt. Der Euro litt weiter unter Kursverlusten. Die Gemeinschaftswährung rutschte bis zum Abend auf 1,1039 Dollar ab und büßte damit 0,7% ein. Der Euro hat damit seit Ausbruch der Kampfhandlungen fast 3% verloren. Am Markt gehen Überlegungen in die Richtung, dass die Zentralbanken nun von geplanten Zinserhöhungen absehen könnten. „Steigende Inflation, die nicht mit Zinsanhebungen bekämpft wird, dazu möglicherweise das Risiko schwächeren Wachstums: Das wäre eindeutig eine negative Konstellation für den Euro“, schreibt die Commerzbank.

In Mitleidenschaft gezogen wurde auch der ungarische Forint, auch wenn er sich von seinem Rekordtief vom Mittwoch etwas erholen konnte. Die Zentralbank des Landes hat ihren einwöchigen Einlagensatz um 75 Basispunkte auf 5,35% angehoben.

Neben dem Dollar profitierte von der Unsicherheit weiterhin der Schweizer Franken. Der Franken stieg um 0,6% gegenüber der Ge­meinschaftswährung. Der Kurs des Euro lag zuletzt bei 1,0170 Franken und damit nicht mehr weit von der Parität entfernt.