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Neuseeland-Dollar profitiert von Notenbank

Keine Notwendigkeit für schnelle Zinssenkungen gesehen - Türkische Lira von Zinsentscheid unbeeindruckt

Neuseeland-Dollar profitiert von Notenbank

kjo Frankfurt – Der Neuseeland-Dollar hat am Dienstag von zurückhaltenden Aussagen der Notenbank RBNZ (Reserve Bank of New Zealand) profitiert. Der auch Kiwi genannte Neuseeland-Dollar lag im späten Handel bei 0,7314 Dollar mit 0,6 % im Plus. Das Tageshoch hatte der Kiwi mit 0,7344 Dollar erreicht.Der Notenbank-Gouverneur Graeme Wheeler hatte zwar von einer lockeren Geldpolitik gesprochen, zugleich aber keine Notwendigkeit für eine schnelle Serie von Zinssenkungen gesehen. Die Notenbank hatte Anfang August die Zinsen um 25 Basispunkte auf das Rekordtief von 2 % gesenkt und damit diejenigen Anleger enttäuscht, die größere Zinsschritte seitens der RBNZ erwartet hatten. Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen verwies darauf, dass die RBNZ die Landeswährung lieber schwächen würde. “Leider ohne Erfolg. Denn gegen die fallenden US-Zinserwartungen und den damit einhergehenden schwächeren US-Dollar konnte die RBNZ einfach nicht ankommen”, sagte sie zur Nachrichtenagentur Reuters. Erdogan fordert billiges GeldKeine größeren Marktbewegungen löste der Zinsentscheid der türkischen Zentralbank aus. Die Notenbanker senkten den Leitzins zum sechsten Mal in Folge. Der Satz für Übernachtkredite wird von 8,75 % auf nunmehr 8,5 % zurückgenommen. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit diesem Schritt gerechnet. Denn Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wiederholt billiges Geld gefordert. Er will eine stärker konsumgetriebene Wirtschaft und appellierte an die Geschäftsbanken, nach dem fehlgeschlagenen Militärputsch keine hohen Zinsen zu nehmen. Er drohte sogar mit Aktionen gegen diejenigen, “die den falschen Weg gehen”. Für einen Dollar mussten im späten Handel 2,9373 türkische Lira bezahlt werden. Das waren 0,1 % weniger als tags zuvor.Das Pfund setzte die Aufwärtsbewegung fort und kletterte in der Spitze bis auf 1,3209 Dollar. Damit notierte die Währung so hoch wie zuletzt am 4. August, als die Bank of England die Zinsen senkte, um sich gegen einen Brexit-Absturz der Wirtschaft zu stemmen. Das Pfund Sterling lag abends bei 1,3189 Dollar und war damit 0,4 % fester. Der Euro war bei 1,1323 Dollar (+ 0,1 %).