mf Tokio – Die beiden führenden japanischen Aktienindizes sind am Dienstag wegen des schwachen Yen und in Erwartung einer fortgesetzt lockeren Geldpolitik auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren gestiegen. Der Nikkei 225 übersprang wieder die Schwelle von 20 000 und schloss mit einem Gewinn von 2 % auf 20 299 Yen. Der breiter gefasste Topix stieg um 1,8 % auf 1 668 Punkte. Das war jeweils der größte Tagesgewinn seit vier Monaten und der höchste Stand seit dem 18. August 2015.Nach dem Feiertag am Montag holte der japanische Markt in erster Linie die Gewinne an der Wall Street und in Europa nach. Dabei wirkte vor allem die andauernde Schwäche des Yen als Kurstreiber. Dollar und Euro werteten gegenüber der Vorwoche um mehr als 1 % auf 111,76 Yen bzw. 133,78 Yen auf. Dabei spielte auch die Erwartung eine Rolle, dass Premierminister Shinzo Abe die vorgezogene Neuwahl voraussichtlich am 22. Oktober gewinnen wird.Das war insofern etwas vorschnell, als dass Abe das Parlament bisher noch gar nicht aufgelöst hat. Doch die meisten Analysten bescheinigen ihm gute Siegeschancen, weil seine Popularität nach einer Kabinettsumbildung und wegen der Nordkoreakrise wieder gestiegen und die Wirtschaft das sechste Quartal in Folge gewachsen ist. Nach einem Sieg hätte Abe freie Hand, einen Notenbank-Gouverneur zu wählen, der die extrem expansive Geldpolitik fortsetzt. Die Amtszeit von Notenbankchef Haruhiko Kuroda läuft im April 2018 ab.Zu den Gewinnern des Tages zählten vor allem exportorientierte Werte wie Toyota (+3,8 %), Sony (+1,2 %), Olympus (+2,8 %), Panasonic (+2,5 %) und Mitsubishi Motors (+2,2 %), weil der schwache Yen ihre Gewinne erhöht. Nintendo sprangen um 7,1 % auf ein Neunjahreshoch. Die Versicherungswerte reagierten positiv auf den Anstieg der Renditen am Anleihenmarkt. Dai-Ichi Life kletterten um 3,7 % und T & D Holdings um 3 %.