Nikko AM: Bank von Japan dürfte Pulver trocken halten

Wirkungen der Mehrwertsteuererhöhung im Blick

Nikko AM: Bank von Japan dürfte Pulver trocken halten

kjo Frankfurt – Zuletzt hat die japanische Zentralbank (Bank of Japan, BoJ) auf eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik verzichtet. “Der Markt wird die abwartende Haltung der Zentralbank gutheißen, solange Aktienkurse und Yen-Wechselkurs stabil bleiben”, meint Naoki Kamiyama, Chief Strategist bei Nikko Asset Management (AM), und sieht in der Geldpolitik der BoJ auch weiterhin eine zentrale Rolle für den japanischen Aktienmarkt.Die Konjunkturdaten seien überwiegend positiv, nicht zuletzt die Konsumdaten in den USA. Dazu komme die Hoffnung, dass sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China etwas entspanne. “Die BoJ dürfte ihr Pulver daher trocken halten, um handeln zu können, wenn sie mehr unter Druck gerät”, so die Einschätzung von Kamiyama. Neben einer weiteren Zinssenkung im negativen Terrain könnte die Bank seiner Meinung nach auch ETFs und Reits aufstocken, indem sie ihre bisherigen Ankaufmengen ausweitet.Die Regierung habe zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um negative Auswirkungen der jüngsten Mehrwertsteuererhöhung zu dämpfen. “Die Wirkung dieser Maßnahmen dürfte die BoJ genau beobachten. Umfragen lassen erwarten, dass sich die Unterstützung privater Haushalte in Form von niedrigeren Ausbildungskosten für Kinder nicht in den Ausgaben niederschlagen wird. Viele Eltern dürften diese Ersparnisse erst einmal auf die hohe Kante legen”, so Kamiyama weiter. Ausgaben in die Infrastruktur zum Schutz vor Naturkatastrophen, z. B. Meerbarrieren gegen Tsunamis, seien ebenso geplant, könnten sich laut Kamiyama aber aufgrund des akuten Arbeitskräftemangels verzögern. “Die BoJ dürfte erst einmal abwarten, welche Auswirkungen die Mehrwertsteuererhöhung im laufenden Jahr bzw. für die Unternehmen im ersten Quartal 2020 haben werden”, ergänzt er.