Notenbanken bekämpfen Kapitalflucht
kra Frankfurt – Maßnahmen der Notenbanken in Indien, Indonesien und Brasilien zum Stopp der Kapitalflucht aus den Schwellenländern haben zu einer Erholung der Finanzmärkte in diesen Staaten geführt. So kündigten Indiens Währungshüter an, die Ölimporteure des Landes über einen Devisenswap direkt mit Dollar zu versorgen, um den Kursverfall der Rupie zu stoppen. Die indonesische Zentralbank erhöhte ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 7 % und folgte damit der brasilianischen Notenbank, die bereits am Vortag ihren Leitzins ebenfalls um 50 Basispunkte auf 9 % angehoben hatte.Die Märkte setzten daraufhin zu einer Gegenbewegung an. Die Rupie, die zuletzt gegenüber dem Dollar von einem Rekordtief zum nächsten abgerutscht war, stieg um 3,3 % – so kräftig wie seit 1986 nicht mehr. Auch die indonesische Rupiah und der brasilianische Real stabilisierten sich, und die Aktienmärkte in den Schwellenländern zeigten sich insgesamt fester. Der MSCI Emerging Markets Index stieg um 1,4 %.Zur Beruhigung des Sentiments trug es bei, dass Großbritannien, Frankreich und Deutschland sich darin einig sind, zunächst die Ergebnisse der UN-Untersuchungen zum mutmaßlichen Giftgaseinsatz des syrischen Militärs abzuwarten. Damit wird der erwartete Militärschlag gegen das Land schon in den nächsten Tagen unwahrscheinlicher. Aus Investorensicht ist mit einem Angriff das Risiko verbunden, dass sich der Konflikt auf die gesamte Region ausbreitet. Dies hatte in den vergangenen Tagen den Ölpreis stark getrieben. Gestern verbilligte sich ein Barrel der Sorte Brent am Terminmarkt um 0,5 % auf 116 Dollar.Europas Aktienmärkte zeigten sich ebenfalls fest. Daran hatten positive Daten zum US-Wachstum einen großen Anteil, die zugleich den Euro schwächten. Er notierte am Abend bei 1,3245 Dollar.—– Schwerpunkt Seite 17