Notenbanken drücken Aktienmärkte
Notenbanken drücken Aktienmärkte
Zinsprognosen belasten Indizes – Chemie- und Metallwerte rutschen ab
tom Frankfurt
Die Zinsprognosen mehrerer großer Notenbanken haben am Donnerstag die Aktienmärkte belastet. Zwar erhöhten Fed, Bank of England und die Schweizerische Nationalbank den Leitzins nicht weiter, doch machten die Währungshüter deutlich, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht zu Ende sei. Für die Anleger bedeutet dies, dass die Zinsen wohl länger auf dem aktuellen hohen Niveau bleiben werden und zumindest in den USA im vierten Quartal womöglich noch eine weitere Anhebung ansteht.
Der deutsche Leitindex ging daraufhin auf Tauchstation und beendete den Handelstag mit einem Minus von 1,3% bei 15.572 Zählern. Auch MDax (-2,2% auf 26.575 Punkte) und Euro Stoxx 50 (-1,5% auf 4.213 Punkte) notierten deutlich leichter.
Das hohe Zinsniveau belastete vor allem Aktien jener Unternehmen, die besonders stark von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abhängen. Chemie- und Industriewerte, Unternehmen aus der Metallbranche und Autoaktien fanden sich entsprechend an den unteren Index-Enden wieder. Dax-Schlusslicht BASF verloren 4,9% auf 43,47 Euro, im MDax zählten Befesa mit Verlusten von 6,4% auf 27,84 Euro zu den größten Verlierern.
Die Zinsentscheidungen der Notenbanken haben auch an den Devisenmärkten zu heftigen Bewegungen geführt. Der Euro sackte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gegenüber dem Dollar kräftig ab, konnte sich aber im Laufe des donnnerstags etwas erholen. Dennoch lag er am Nachmittag mit 1,0660 Dollar klar unter Vortagesniveau.
Dafür hat der Euro sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch gegenüber dem britischen Pfund zugelegt, nachdem beide Notenbanken ihren Leitzins nicht erhöht haben.
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Berichte Seiten 6 und 24