WERTBERICHTIGT

Notenbanker mit Zauberstab

Börsen-Zeitung, 11.9.2013 So kann man sich irren. Kurz vor seinem Antritt als indischer Notenbankchef sagte der Ökonom Raghuram Rajan noch, er besitze "keinen Zauberstab", mit dem die Wirtschaftskrise des Landes schnell beendet werden könne. Und nun...

Notenbanker mit Zauberstab

So kann man sich irren. Kurz vor seinem Antritt als indischer Notenbankchef sagte der Ökonom Raghuram Rajan noch, er besitze “keinen Zauberstab”, mit dem die Wirtschaftskrise des Landes schnell beendet werden könne. Und nun bessert sich – scheinbar wie von Zauberhand – die Lage. Seit dem 5. September steigt die Rupie, die wochenlang von einem Rekordtief aufs nächste gepurzelt war, wieder. Auch die Aktienkurse ziehen an – und das, obwohl die von Investoren wochenlang geforderten Strukturreformen erst in Ansätzen vorhanden sind und noch lange keine Früchte tragen (können). Gleichzeitig verbessert sich kurz nach Rajans Antritt die Handelsbilanz des Landes: Die Importe gingen um 0,7 % zurück, die Exporte stiegen um 13 %. Damit sind die Probleme des Landes noch lange nicht gelöst, aber für Anleger – und auf deren Kapital ist Indien angewiesen – zählen erste Anzeichen. Ein genauer Blick auf die Außenhandelsdaten zeigt aber, dass Rajans Vorgänger den Zauberstab geschwungen haben: Die von ihnen erlassenen Beschränkungen für Goldimporte zeigen Wirkung.gbe