Obama stärkt das britische Pfund
sts Frankfurt – Gut eine Woche nach dem offiziellen Start der Kampagne zum Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union (EU) erholt sich auch das Pfund von seinen jüngsten Kursverlusten. Zu seinen Gunsten intervenierte unter anderem US-Präsident Barack Obama. Der Euro fiel zum Wochenauftakt um 0,4 % auf 77,75 Pence, während Sterling um 0,7 % auf 1,4496 Dollar stieg. Mit 1,4520 Dollar erreichte es im europäischen Handel den höchsten Stand seit zwei Monaten.Am Devisenmarkt setzen immer mehr Anleger auf eine Niederlage des Lagers derer, die einen Ausstieg aus der EU – den Brexit – unterstützen. Umfragen und Buchmacher verzeichneten einen Zulauf bei den EU-Befürwortern. Laut dem von Bloomberg berechneten Brexit-Tracker beträgt die Wahrscheinlichkeit eines britischen Ausstiegs nur noch 20 %. Die Kurse der Buchmacher gehen von knapp 25 % aus. “Die Wetten auf einen Verbleich Großbritanniens in der EU sind in der vergangenen Woche angestiegen und die Chancen eines Brexit wurden deutlich reduziert”, kommentierte Fawad Razaqzada, Analyst beim Broker Forex.com. “Es scheint, als habe die Intervention von US-Präsident Barack Obama in die Debatte einen starken Einfluss gehabt.”Bei seinem Besuch in London hatte Obama in einem Beitrag für den “Daily Telegraph” den Briten zum EU-Verbleib geraten und gewarnt, im Falle eines Ausscheidens aus der EU müsse sich Großbritannien bei einem neuen Handelsabkommen zwischen beiden Staaten hinten anstellen. Außerdem stellte er die “spezielle Beziehung” zwischen den USA und Großbritannien in Frage, falls das Königreich nicht mehr der EU angehöre. Im Fall eines Brexit fürchten viele Investoren negative Folgen für die Wirtschaft des Landes.Der US-Dollar stand jedoch vor dem heutigen Beginn der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve (FOMC) in der Breite unter Druck. Am Markt wird nicht mit einer Zinserhöhung gerechnet. Der Euro verteuerte sich um 0,5 % auf 1,1276 Dollar, während der Greenback um 0,6 % auf 111,07 Yen fiel. “Das Vertrauen in den US-Dollar ist weiterhin so angeschlagen wie lange nicht”, stellte DZ Bank-Analyst Sören Hettler fest. “Dies haben die jüngsten Daten zur Positionierung der spekulativen Anleger an der Derivatebörse in Chicago erneut eindrucksvoll vor Augen geführt.” Erstmals seit zwei Jahren setzen spekulative Anleger auf einen fallenden Dollar.