ku Frankfurt – Vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland hat der Ölpreis nachgegeben. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude sank um 0,4 % auf 76,44 Dollar je Barrel. Das Fußballspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien hat für den weltweiten Ölmarkt durchaus eine wichtige Bedeutung – und zwar unabhängig vom Ausgang der Partie. Im Rahmen des Spiels wollten sich nämlich der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman und der russische Präsident Wladimir Putin zu einer Unterredung treffen. Dabei soll es um eine Abstimmung der beiden Schwergewichte auf dem Ölmarkt über die geplanten Förderausweitungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und der mit dem Kartell verbündeten Produzenten gehen.Im Raum steht dabei die Forderung der US-Regierung an die Opec, diese möge ihr Ölangebot um 1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) anheben. Am Mittwoch hatte sich US-Präsident Donald Trump erneut zu Wort gemeldet und per Twitter die Opec für den hohen Ölpreis verantwortlich gemacht. Nach Einschätzung der Rohstoffanalysten der Commerzbank wird durch diesen Tweet eine Einigung auf eine Produktionsanhebung anlässlich des Ministertreffens des Kartells am 22. Juni nicht einfacher, wolle die Opec nicht den Eindruck erwecken, auf US-Druck zu handeln.So wolle Saudi-Arabien angeblich bei der Sitzung mit mehreren Vorschlägen aufwarten, die auf eine einmalige oder stufenweise Anhebung zwischen 500 000 und 1 Mill. bpd hinausliefen. Der Iran habe bereits Widerstand signalisiert und die USA für den Preisanstieg verantwortlich gemacht, so die Analysten. Auch Venezuela und der Irak würden Opec-nahen Quellen zufolge einer Produktionsanhebung ablehnend gegenüberstehen. Eine gemeinschaftliche Position von Saudi-Arabien als wichtigstem Opec-Produzenten und Russland als dem bedeutendsten Ölförderland außerhalb des Kartells würde eine Entscheidung quasi vorwegnehmen.Der Kupferpreis gab spürbar nach. Die Notierung sank um 0,7 % auf 7 208,50 Dollar je Tonne. Daten zur chinesischen Industrieproduktion, zu Investitionen und Einzelhandelsumsätzen deuten auf eine Abschwächung der Konjunktur in dem für den Kupfermarkt besonders wichtigen Nachfragerland hin.