Ölpreis überspringt zeitweise Marke von 50 Dollar
kjo Frankfurt – Nach mehreren Anläufen hat der Ölpreis an Fronleichnam im Verlauf die Marke von 50 Dollar übersprungen. Das galt sowohl für die Nordseesorte Brent als auch für das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI). Der Preis für Brent-Öl kletterte im Verlauf des Handelstages bis auf 50,51 Dollar, bei WTI ging es bis auf 50,21 Dollar nach oben. Abends lagen die Notierungen aufgrund von Gewinnmitnahmen aber wieder unter den zuvor gesehenen Hochs. Für ein Barrel (159 Liter) Brent-Öl wurden im späten europäischen Handel 49,85 Dollar und damit 0,2 % mehr als zur Wochenmitte bezahlt. Ein Fass WTI lag bei 49,64 Dollar (+ 0,2 %). Ende der Rally in Sicht”Die Rally wird aber nicht anhalten, denn die Preise werden ein Niveau erreichen, das US-Schieferöl in den Markt zurückbringt”, sagte Jonathan Barratt, Chefanleger des Vermögensverwalters Ayers Alliance, zu Reuters. Wegen des weltweiten Überangebots ist der Preis für Rohöl in den vergangenen beiden Jahren zeitweise um gut drei Viertel eingebrochen. Dies zwang Unternehmen dazu, Bohranlagen mit hohen Förderkosten zu schließen. Betroffen waren hiervon vor allem US-Firmen, die Öl mit Hilfe des aufwendigen und umstrittenen Fracking-Verfahrens aus Schiefergestein herauslösen.Bereits zur Wochenmitte waren die Ölpreise angestiegen, denn es gab Spekulationen auf rückläufige US-Rohölbestände. Der Branchenverband API meldete, dass die Bestände in den USA in der vergangenen Woche um 5,1 Mill. Barrel auf knapp unter 537 Mill. Barrel zurückgegangen waren und damit doppelt so stark, wie Analysten in Aussicht gestellt hatten. Allerdings wichen die Schätzungen von API zuletzt oft deutlich von den amtlichen Daten ab. Von amtlicher Seite wurde am Nachmittag dann aber tatsächlich ein Rückgang gemeldet. In der vorigen Woche fielen die Bestände demzufolge um 4,2 Mill. Barrel auf 537,1 Mill. Barrel. Das trieb die Ölpreise am Donnerstag weiter an.