ROHSTOFFE

Ölpreis vermag Gewinne nicht zu halten

Hoffnung auf Förderkürzungen bei Opec-Gipfel

Ölpreis vermag Gewinne nicht zu halten

dm Frankfurt – Nach dem Kursrutsch in der ersten Wochenhälfte haben sich die Notierungen am Ölmarkt gestern im Tagesverlauf erholt, gaben im späten Handel aber wieder deutlich nach. Ein Fass der Nordseesorte Brent Crude war zuletzt für 62,79 Dollar zu haben, was einem Minus von 1,1 % entsprach. Ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete 53,86 Dollar und damit 1,4 % weniger.Laut Daten der US-Energieinformationsbehörde EIA sind die Lagerbestände für Rohöl in der vergangenen Woche um 4,9 Mill. Barrel gestiegen. Sie haben damit das höchste Niveau seit dem vergangenen Dezember erreicht. Ebenfalls blieb die US-Rohölproduktion mit 11,7 Mill. Barrel pro Tag (bpd) auf Rekordniveau. Am Ölmarkt wird befürchtet, dass es zu einem dauerhaften Überangebot auf dem Markt kommen könnte. US-Präsident Donald Trump begrüßte die zuletzt deutlich gesunkenen Ölpreise in einem Tweet bereits am Mittwoch. Demgegenüber erwägt das Ölkartell Opec bei seinem nächsten Treffen in Wien am 6. Dezember eine Kürzung der Produktionskapazitäten. Allerdings sind sich offenbar nicht alle Opec-Mitglieder einig. So soll Iran sich gegen Produktionskürzungen stellen, während Russland, das nicht Mitglied ist, aber eine Kürzung mittragen könnte, wie es heißt.Die HSH Nordbank erklärt in einer Einschätzung, es sei rational, in einem Umfeld, in dem der Markt die Nachfrageerwartungen nach unten und die Angebotsprognosen nach oben schraube, die Fördermengen zu kürzen. Der Preisverfall der vergangenen Wochen sei durch fundamentale, aber auch positionierungsbedingte Faktoren zustande gekommen, so Rohstoffanalyst Jan Edelmann. An der Opec-Sitzung erwartet der HSH-Analyst eine Ankündigung von Kürzungen des Produktionsumfangs in der Größenordnung von 1 Mill. bis 1,4 Mill. bpd. “Dies wäre ein fundamentales Event für den Ölmarkt, das benötigt wird, um in die Handelsspanne von 70 bis 80 Dollar je Barrel zurückzukehren. Angesichts dessen bleiben wir taktisch ,bullish'”, so Edelmann.Von dem schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China waren am Donnerstag die Industriemetalle nur teilweise belastet. Für eine Tonne Kupfer wurden in London 6 277 Dollar (+ 0,4 %) bezahlt. China hat jüngste Anschuldigungen aus den USA, unfaire Handelspraktiken zu betreiben, zurückgewiesen. Am 30. November und 1. Dezember findet das G20-Treffen in Buenos Aires statt. Der Markt erhofft sich neue Hinweise, wie sich der Handelskonflikt weiter entwickelt. Gold notierte am Donnerstag mit 1 228 Dollar rund 0,2 % höher.