ROHSTOFFE

Ölpreise legen eine Verschnaufpause ein

Strategen halten Aufwärtspotenzial für begrenzt

Ölpreise legen eine Verschnaufpause ein

ck Frankfurt – Die Ölpreise haben am Montag eine Verschnaufpause eingelegt. Nach anfänglichen Verlusten drehten die Notierungen im Verlauf in den Plusbereich. Anschließend fielen die Preise erneut zurück. Am frühen Abend lag die Terminmarktnotierung der Nordseesorte Brent mit einem Verlust von 1 % bei 44,66 US-Dollar. Die amerikanische Sorte WTI wies ein Minus von 1,8 % auf 42,94 Dollar auf.Unterdessen äußerten Bankstrategen Zweifel an einer Fortsetzung der Rally der Ölpreise bzw. der Rohstoffnotierungen insgesamt. So glaubt Barclays, dass die Rohstoffpreise ihre Tiefststände hinter sich haben. Zwar sei es unwahrscheinlich, dass es zu einer Entwicklung wie im Sommer 2015 kommen werde, als die Kurse gestiegen seien, um anschließend noch stärker einzubrechen. Jedoch werde sich die Erholung wahrscheinlich als begrenzt erweisen. Derzeit würden die Märkte von einem positiveren Risikoumfeld, anziehender wirtschaftlicher Aktivität in China, Stärke in der Ölnachfrage und einem starken Rückgang des Ölangebots aus Nicht-Opec-Quellen gestützt. Überhang an Long-PositionenNoch seien die Rohstoffe nicht aus dem Gröbsten raus. Denn das globale Wirtschaftswachstum sei fragil, Bestände seien hoch und stiegen immer noch und es gebe einen Überhang spekulativer Long-Positionen, vor allem bei Öl. Zwar hält es Barclays für möglich, dass der Ölpreis kurzfristig etwas stärker steigt, als das Institut derzeit annimmt. Letztlich sei das Aufwärtspotenzial jedoch wegen der Schwäche struktureller Faktoren begrenzt, so Barclays unter Hinweis auf die wirtschaftliche Verlangsamung in China, das Angebotswachstum verstärkende Technologien und eine erwartete anhaltende Stärke des US-Dollar. “Wir glauben nicht, dass dies der Start eines neuen Rohstoff-Superzyklus ist.”Morgan Stanley warnte vor einem heftigen Rückschlag. Die Rally der Ölpreise wird dem US-Haus zufolge u.a. von Macro Funds, Index- bzw. ETF-Zuflüssen sowie von Investoren, die die Aufwärtsbewegung nicht verpassen wollen, getrieben. Wie im Jahr 2015 werde jede bullishe Information als Bestätigung aufgenommen, während negative Daten als Kaufgelegenheit abgetan würden. Rahmenbedingungen negativDie fundamentalen Rahmenbedingungen seien jedoch negativ und würden sich weiter verschlechtern, vor allem wenn die Preise weiter steigen sollten, so Morgan Stanley. Eine erhebliche Anzahl von Produktionsausfällen würden in den kommenden Wochen und Monaten behoben. Die Produktion der Opec werde sich von März auf Juni möglicherweise um 1 Mill. Barrel pro Tag erhöhen. Preise für die US-Sorte WTI würden die Geschwindigkeit beeinflussen, mit der die US-Ölförderung sinke, und verstärkt zu Absicherungstransaktionen von Produzenten führen. Zwar schienen kurzfristige Auslöser zu fehlen. Aber eine Auflösung der Makro-Investments werde möglicherweise zu einer heftigen Verkaufwelle führen. Die extremen spekulativen Long-Positionen dieser Fonds würden sich möglicherweise als problematisch erweisen.