Ölpreise spielen verrückt

Sorte WTI bricht dramatisch ein - Aktien nach schwachem Verlauf im Plus

Ölpreise spielen verrückt

wbr Frankfurt – Eine vorsichtige Zuversicht in der Coronakrise, niedrigere Infektionszahlen sowie Lockerungen in etlichen Ländern haben die Aktienmärkte am Montag nicht nachhaltig stützen können.Belastend wirkten zudem die Turbulenzen am Ölmarkt. Der Preis der US-Rohölsorte WTI ist in der Spitze um 90 % eingebrochen. Der Kontakt zur Lieferung im Mai gab auf unter 1 Dollar je Barrel nach, und damit auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Deutlich geringer war der Preisrückgang mit 6 % bei der Sorte Brent Crude, die mit 26,38 Dollar notiert wurde. Verursacht wurde der extreme Preisverfall bei WTI durch markttechnische Reaktionen, da der Kontrakt auf die neue Fälligkeit Juni umgestellt wird. Der Kontrakt Juni wurde bei 22 Dollar gehandelt.Am deutschen Aktienmarkt gab der Dax zwischenzeitlich bis auf 10 445 nach und schloss mit einem Plus von 0,5 % bei 10 676 Punkten. Ähnlich sah der Verlauf des Euro Stoxx 50 aus, der bei Handelsschluss bei 2 910 Punkten lag und sich damit um 0,7 % verbesserte. An den US-Märkten gab es im frühen Handel leichte Verluste. Der Dow Jones notierte 0,8 % schwächer.Zur verhaltenen Stimmung trugen auch die Befürchtungen bei, dass die Berichtssaison schlecht ausfallen dürfte. Der Konsens für das Wachstum der Ergebnisse je Aktie des ersten Quartals des Stoxx Europe 600 ist von 4 % im Januar auf -16 % im Vorjahresvergleich gesunken.Der Kurs des Euro hat sich weitgehend stabil gezeigt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend 1,0878 Dollar. Die Volatilität an den Devisenmärkten ist von ihren Höchstständen am 19. März (Index: 15 %) wieder gesunken. Mit rund 9 % liegt der Wert aber fast doppelt so hoch wie vor der Coronakrise. Die Commerzbank erwartet nicht, dass Wechselkursvolatilitäten auf die niedrigen Niveaus vom Jahresanfang zurückfallen werden. – Nebenstehender Kommentar Berichte Seite 20