Ölpreiserholung von kurzer Dauer
dm Frankfurt – Am Ölmarkt haben die Notierungen am Donnerstag nach dem Kursrutsch vom Vortag wieder leicht zugelegt. Allerdings rutschten im späten Handel die Notierungen wieder ab. Für ein Fass der Nordseesorte Brent Crude mussten im späten Handel 73,13 Dollar bezahlt werden und somit 0,4 % weniger als am Vortag. Ein Barrel der US-Sorte WTI war für 69,40 Dollar und damit 1,4 % weniger zu haben. Für die weitere Schwäche verwiesen Händler auf die Ausweitung der Ölproduktion in Libyen – die bereits am Vortag den Preis stark belastet hatte – sowie auf die anhaltenden handelspolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China. Demgegenüber erklärte die Internationale Energieagentur (IEA), der Puffer an weltweiten Rohölvorräten könnte bis an seine Grenze ausgereizt werden. Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten im vierten Quartal den Markt hart treffen, und Saudi-Arabien könne die Produktion zwar weiter steigern, aber würde damit die nicht ausgeschöpfte Reserve an Produktionskapazität auf unter 1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) verringern. Zwar werde die US-Schieferölproduktion weiter steigen, aber dies könne womöglich nicht ausreichen, um Sorgen vor einer Angebotsverknappung zu mildern. China und Indien könnten nach der Angebotsverknappung im Iran und Venezuela Schwierigkeiten haben, genügend Öl im Markt zu finden. Suhail al-Mazrouei, Präsident des Ölkartells Opec, erklärte am Mittwoch, die Opec bevorzuge ein stabileres Preisumfeld. Die Opec- und Nicht-Opec-Mitglieder würden an einem langfristig ausgelegten Plan für mehr Preisstabilität arbeiten. Industriemetalle erholten sich nach der Talfahrt zur Wochenmitte leicht. Für eine Tonne Kupfer mussten in London an der London Metal Exchange (LME) 6 216 Dollar oder 1,4 % mehr als am Vortag bezahlt werden. Nickel notierte 1,9 % höher mit 14 159 Dollar und Zink 0,7 % höher mit 2 577 Dollar. Die US-Investmentbank Goldman Sachs nahm ihre Prognose für den Kupferpreis etwas zurück. In sechs Monaten erwartet sie einen Kupferpreis von noch 7 000 Dollar statt wie bisher 7 500 Dollar je Tonne. Die negative Stimmung sei jedoch “übertrieben”, so das Institut.Am Edelmetallmarkt erholte sich der Preis einer Feinunze Gold um 0,4 % auf 1 247 Dollar. Eine Unze Silber kostete zuletzt 15,96 Dollar und damit knapp 1 % mehr.