ROHSTOFFE

Opec lässt ihren Mitgliedern freie Hand

Erneut keine Förderquoten - Saudis stützen Ölpreis

Opec lässt ihren Mitgliedern freie Hand

ku Frankfurt – Das noch vor wenigen Jahren mächtige Kartell Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich auf der regulären Sitzung seiner Ölminister am Donnerstag in Wien nicht auf neue Förderquoten, die für die Mitglieder verbindlich wären, einigen können.Wie schon anlässlich der Ölministersitzung vom Dezember vergangenen Jahres dürfen somit die Opec-Mitglieder so viel Öl fördern, wie sie wollen.In einem im Anschluss an die Sitzung veröffentlichten Kommuniqué heißt es lediglich, man betone die Koordination zwischen den Mitgliedstaaten und Ölproduzenten außerhalb des Kartells, um Stabilität auf dem Ölmarkt, vernünftige und nachhaltige Einnahmen für die produzierenden Länder, ein stabiles, zuverlässiges und effizientes Ölangebot für die Verbraucherländer sowie eine angemessene Rendite für die Ölindustrie sicherzustellen. Notierung erholt sichDer Ölpreis geriet nach der Sitzung der Opec-Ölminister unter Druck. Er sank in der Spitze bis auf 48,84 Dollar je Barrel Brent Crude. Später erholte er sich jedoch wieder. Die Sorte wurde am Abend mit 49,97 Dollar je Barrel gehandelt und damit auf dem Niveau vom Vortag. Der Ausgang der Opec-Sitzung habe im Wesentlichen den Erwartungen der Marktteilnehmer entsprochen, sagen Analysten.Nach der Sitzung waren einige Ölminister um Schadensbegrenzung bemüht. So sagte der neue saudi-arabische Minister Khalid al-Falih, man werde mit Bedacht vorgehen und den Markt nicht verschrecken. Händler hatten befürchtet, dass Saudi-Arabien den Ölhahn nun noch einmal deutlich aufdrehen könnte. Es gebe keinen Anlass zu erwarten, dass Saudi-Arabien den Markt überfluten werde, stellte al-Falih klar. Am Markt hieß es, diese Aussagen hätten dafür gesorgt, dass der Ölpreis am Donnerstag stabil geblieben sei.Der iranische Minister Bijan Zanganeh sagte indes, sein Land werde keine kollektive Obergrenze der Ölproduktion, die für das gesamte Kartell gelten würde, akzeptieren. Er sprach sich dafür aus, Quoten für die einzelnen Mitgliedstaaten zu beschließen. Dabei forderte Zanganeh, dass der Iran eine Quote von 14,5 % der gesamten Opec-Förderung erhält, was dem historischen Durchschnitt des iranischen Anteils an der Produktion des Kartells entspricht.Da die Opec derzeit 32,5 Mill. Barrel pro Tag (bpd) produziert, würde der Iran damit eine Quote von 4,7 Mill. bpd erhalten, was weit über dem aktuellen Produktionsniveau des Landes von 3,5 Mill. bpd liegen würde.—– Personen Seite 16