Opec-Prognose treibt Ölpreis an
Opec-Prognose treibt Ölpreis an
Aktienmärkte verunsichert vor wegweisender Zinsentscheidung
luk/Reuters Frankfurt
Im Bann der Geldpolitik: Vor dem Zinsentscheid der EZB am Donnerstag bleiben die Anleger an Europas Aktienmärkten in Deckung. Der Dax schloss rund 0,5% schwächer bei 15.715 Punkten. Der Euro Stoxx50 verlor 0,3%. Auch an der Wall Street blieben die Investoren defensiv: Von den für Mittwoch erwarteten US-Inflationsdaten erhoffen sie sich Rückschlüsse auf den künftigen Zinspfad der Fed.
Wenig Unterstützung spüren die Aktienmärkte von der Konjunktur: Zwar stieg das ZEW-Barometer zur Einschätzung der Wachstumsentwicklung in den nächsten sechs Monaten überraschend um 0,9 Punkte auf minus 11,4 Zähler. Allerdings fiel das Barometer zur Einschätzung der aktuellen Lage stärker als erwartet um 8,1 auf minus 79,4 Punkte. Eine rasche Wachstumserholung im derzeit schwächsten EU-Land ist demnach kein realistisches Szenario.
Kräftig aufwärts ging es derweil am Ölmarkt nach einem zuversichtlichen Konjunkturausblick der Opec. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,7% auf 92,20 Dollar, US-Öl WTI stieg um 2% auf 89,07 Dollar. Die Opec hält an ihrer Nachfragewachstumsprognose für dieses und nächstes Jahr fest und verweist auf ein robustes Wirtschaftswachstum trotz steigender Zinssätze. Die weltweite Ölnachfrage werde im Jahr 2024 um 2,25 Mill. Barrel pro Tag steigen, verglichen mit einem Wachstum von 2,44 Mill. Barrel pro Tag im Jahr 2023, erklärte die Opec in ihrem Monatsbericht. Auch die Aussicht auf ein verknapptes Angebot stützte Händlern zufolge die Preise. Opec-Mitglied Libyen hatte angesichts der verheerenden Flutfolgen des schweren Unwetters seit Samstag vier seiner östlichen Ölexportterminals geschlossen.