ROHSTOFFE

Opec zeigt Uneinigkeit

Neuer Anlauf am Donnerstag - Akteure am Ölmarkt reagieren gelassen

Opec zeigt Uneinigkeit

ku Frankfurt – Die Mitglieder des Ölproduzentenkartells “Opec plus” haben sich am Montag und am Dienstag im Rahmen einer Videokonferenz ihrer Ölminister nicht auf eine gemeinsame Politik hinsichtlich der Fortsetzung ihrer Förderkürzungen einigen können. Am Donnerstag soll es daher ein weiteres Treffen der Ölminister geben. In der Zwischenzeit dürfte es hinter den Kulissen intensive Verhandlungen geben.Sollte es zu keiner Einigung kommen, würden die vor einigen Monaten getroffenen Absprachen gültig bleiben. Danach würde das Kartell seine Produktion ab Januar um 2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) ausweiten. Es wird befürchtet, dass dies angesichts der weiter grassierenden Pandemie und der die Weltkonjunktur belastenden Gegenmaßnahmen der Regierungen zu einem deutlichen Preisverfall am Ölmarkt führen würde.Am Ölmarkt reagierten die Akteure relativ gelassen auf die damit noch ausbleibenden Signale des Kartells hinsichtlich des Interesses an einer Stabilisierung des Ölpreises. Die wichtigste Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 0,9 % auf 47,44 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) kam auf ein Minus von 1,5 % auf 44,67 Dollar.Dem Vernehmen nach ist Saudi-Arabien daran interessiert, die Förderkürzungen von derzeit 7,7 Mill. bpd auch über ihr offizielles Auslaufen zum Jahresende weiterzuführen. Dem widersetzen sich vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate, die in den vergangenen Monaten mit über die Opec-Quoten hinausgehenden Kürzungen in Vorleistung getreten waren und sich nun darüber beklagen, dass andere Mitglieder des Kartells mehr produzieren, als ihnen gemäß der Absprache zusteht. Allerdings sollen die Vereinigten Arabischen Emirate inzwischen signalisiert haben, grünes Licht für eine Beibehaltung der Quoten zu geben, sofern sich deren Einhaltung durch andere Staaten verbessert. Russland hat derweil vorgeschlagen, dass die Opec ihre Produktion ab Januar um 500 000 bpd erhöht. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow betonte indes, die Differenzen zwischen Russland und Saudi-Arabien seien nicht so groß wie Anfang 2020, als es keine Einigung innerhalb der “Opec plus” gegeben hatte und das Angebot deutlich ausgeweitet wurde.Der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer ist am Dienstag mit 7 723 Dollar je Tonne auf den höchsten Stand seit fast acht Jahren geklettert. Händler sagten, die Marktakteure setzten nach wie vor auf die rasche Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen das Coronavirus und damit auf eine rasche Erholung der Weltkonjunktur. Es gebe bereits jetzt ermutigende Konjunkturdaten aus China, dem wichtigsten Verbraucherland.