AUSBLICK

Pandemie und US-Wahl bremsen Dax

Investoren dürften sich zunächst mit Engagements zurückhalten

Pandemie und US-Wahl bremsen Dax

Von Christopher Kalbhenn, FrankfurtMit den immer weiter steigenden Infektionen hat sich die Pandemie als Belastungsfaktor der Aktienmärkte zurückgemeldet. Unter dem Eindruck unter anderem der in Deutschland erstmals seit Beginn der Krise auf mehr als 10 000 gestiegenen Neuinfektionen fiel der Dax am Donnerstag bis auf ein Einmonatstief von 12 345 Zählern. Zuletzt lag er am Freitag mit einem Wochenminus von 2 % bei 12 646 Punkten.Zwar gestaltet sich die Quartalsberichtssaison bislang recht erfreulich. Da aber zur rasanten Ausbreitung des Virus noch die Unsicherheit über die bevorstehenden US-Wahlen hinzukommt, scheint ein deutlicher Anstieg über 13 000 Zähler wenig wahrscheinlich. Eher dürften sich die Investoren vorerst mit Käufen zurückhalten. Bei Einzelwerten kann das aber anders aussehen, denn die Quartalsberichtssaison nimmt Fahrt auf. Von dieser Seite werden nach Einschätzung der Commerzbank weiterhin gute Nachrichten kommen. China treibender FaktorViele Unternehmen hätten mit ihren (vorläufigen) Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. “Wir gehen davon aus, dass sich diese positive Tendenz in der Berichtssaison fortsetzen wird”, so das Institut. Ein wichtiger Grund für die positiven Überraschungen sei die starke Erholung der chinesischen Wirtschaft. Auch wegen eines massiven Stimulusprogramms befinde sich die Industrieproduktion dort bereits wieder auf ihrem Vorkrisenniveau. “Von der guten Entwicklung in China dürften insbesondere die deutschen Unternehmen profitiert haben, für die China ein wichtiger Markt ist.” BMW, Volkswagen und Fuchs Petrolub hätten dies mit ihren letzten Kommentaren bereits bestätigt. Neun Dax-Gesellschaften werden in der neuen Woche ihre Zahlen vorlegen. Den Anfang macht am Montag mit SAP das nach Börsenkapitalisierung größte deutsche Unternehmen, gefolgt am Mittwoch von BASF, Beiersdorf, Delivery Hero, Deutsche Bank und Deutsche Börse. Am Mittwoch schließen sich Fresenius, Fresenius Medical Care und Volkswagen an. Zu den prominenten ausländischen Unternehmen, die berichten, zählen Microsoft und Novartis (Dienstag), Boeing, General Electric und Sony (Mittwoch), Alphabet, Amazon, Apple und Royal Dutch Shell (Donnerstag) sowie ExxonMobil und LafargeHolcim (Freitag).