Pfund gerät erneut unter Abgabedruck
kjo Frankfurt – Spekulationen über einen Streit innerhalb der britischen Regierung über den Kurs bei den anstehenden Brexit-Verhandlungen haben zum Wochenauftakt dem Pfund zugesetzt. Es fiel im Verlauf bis auf 1,2137 Dollar, konnte sich später aber von dem Tief absetzen und sich etwas erholen. Abends lag es bei 1,2171 Dollar (-0,1 %).Einem Medienbericht zufolge könnte der britische Finanzminister Phillip Hammond sein Amt aufgeben, weil er einen “harten Brexit” nicht mittragen wolle. Premierministerin Theresa May befürwortet diese Linie für die anstehenden Verhandlungen über das künftige Verhältnis Großbritanniens zur EU. Sie will die Zuwanderung begrenzen. Damit droht ihr Land den wichtigen Zugang zum EU-Binnenmarkt zu verlieren.Darüber hinaus rechnen Marktteilnehmer infolge der rapiden Abwertung des Pfund in den vergangenen Monaten mit einer anziehenden Inflation. Der Vizechef der Bank of England, Ben Broadbent, bekräftigte in einem Interview die Einschätzung der britischen Notenbank, dass die Inflationsentwicklung in Großbritannien im kommenden Jahr die Marke von 2 % überschreiten könnte. Eine Straffung der Geldpolitik hätte derzeit allerdings “unerwünschte Konsequenzen”.Der Euro bewegte sich gestern innerhalb enger Bandbreiten. Am Nachmittag bekam die Gemeinschaftswährung dann etwas Unterstützung durch schlechter als erwartet ausgefallene US-Makrodaten. Der Konjunkturindex der New Yorker Fed lag im Oktober noch bei – 6,8 Punkten. Marktteilnehmer hatten mit einem Stand von + 1 Zählern gerechnet. Der Euro war abends bei 1,0995 Dollar mit 0,2 % im Plus. Er hatte sich während des Tages in der Spanne von 1,0964 Dollar bis 1,1008 Dollar bewegt.