Pfund sinkt auf Sechsmonatstief
ck Frankfurt – Die nachlassenden Erwartungen über Zinssenkungen der amerikanischen Notenbank haben dem Dollar am Dienstag erneut Auftrieb gegeben. Der Euro sank bis auf 1,1195 und damit auf den niedrigsten Stand seit fast drei Wochen, ehe er am frühen Abend mit einem Minus von 0,1 % bei 1,1202 Dollar umging. Heute beginnt die mit Spannung erwartete, zweitägige Anhörung des Fed-Chairman Jerome Powell vor dem Kongress.Das britische Pfund wurde zusätzlich durch enttäuschende Einzelhandelsdaten belastet. Die Währung sank bis auf 1,2438 und erreichte damit beinahe das am 3. Januar durch eine Flash Crash erreichte Tief von 1,2436 Dollar. Würde es unter diese Marke fallen, würde es den tiefsten Stand seit dem April 2017 erreichen. Laut dem British Retail Consortium sind die Umsätze der Einzelhändler in den zwölf Monaten auf den Juni nur noch um 0,6 % gewachsen. Das ist die niedrigste Wachstumsrate seit dem Beginn der Datenerfassung durch das British Retail Consortium im Jahr 1995. Die am Vortag von der Entlassung des türkischen Notenbankgouverneurs Murat Cetinkaja durch Präsident Tayyip Erdogan belastete Lira erholte sich ein wenig. Am frühen Abend lag sie mit einem Plus von 0,2 % bei 5,73 Lira pro Dollar. Die Commerzbank hat die Entlassung Cetinkayas zum Anlass genommen, ihre Prognosen für das Wachstum der Türkei und die Lira zu reduzieren. Sie erwartet die türkische Währung im ersten Quartal 2020 nun bei 7,75 Lira pro Dollar. “Wir befürchten, dass türkische Assets erhebliche Turbulenzen erleben werden, während die Notenbank des Landes sich auf Zinssenkungen vorbereitet und ein unkonventionelles geldpolitisches Experiment unternommen wird.”