Pfund steht weiter unter Abgabedruck
kjo Frankfurt – Das Pfund Sterling neigt an den Devisenmärkten weiterhin zur Schwäche. Zum Wochenauftakt lag die britische Währung nahe ihrem Dreiwochentief. Belastet wird die Devise durch das sich ausweitenden Zinsdifferential zu den USA. Denn nach den robusten Arbeitsmarktdaten für die USA vom vergangenen Freitag setzen wieder etwas mehr Anleger darauf, dass die US-Notenbank Fed – womöglich doch noch in diesem Jahr – ein weiteres Mal die Zinsen erhöhen könnte. In Großbritannien stehen die Zeichen dagegen auf eine anhaltend lockere Geldpolitik und damit auf weitere Zinssenkungen. Start der AnleihekäufeMancher Analyst geht davon aus, dass der Leitzins in Großbritannien sogar in den negativen Bereich fallen könnte. Die Bank of England hat in der vorigen Woche den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25 % gesenkt und angekündigt, dass nun auch wieder Anleihen gekauft werden. Mit diesen Maßnahmen wollen sich die Währungshüter gegen eine drohende Rezession der britischen Wirtschaft nach dem Brexit-Referendum stemmen. Die Anleihekäufe haben am gestrigen Montag begonnen.Das Pfund leidet aber auch noch unter den zunehmenden Spekulationen auf weitere Abwertungen nach dem Brexit-Vote. Nach den Daten der CFTC (Commodity Futures Trading Commission) sind die Spekulationen gegen das Pfund zuletzt auf Rekordhoch gestiegen. Die Verkäufe des Pfund Sterling begannen im November vorigen Jahres. Seit der Brexit-Abstimmung hat das Pfund gegenüber dem Dollar rund 13 % an Wert verloren.Das Pfund Sterling kostete abends 1,3037 Dollar und war damit 0,2 % leichter als am Freitag. In ruhigen Bahnen verlief der Handel in Euro/Dollar. Ein wenig Nachwirkungen zeigten aber auch hier die US-Arbeitsmarktdaten vom vorigen Freitag, die tendenziell den Dollar stärkten. Abends kostete die Gemeinschaftswährung 1,1073 Dollar und war damit 0,1 % leichter als am vorigen Freitag.