DEVISEN

Pfund trotzt Drohungen von Boris Johnson

Robuste Konjunkturdaten stützen Yuan

Pfund trotzt Drohungen von Boris Johnson

xaw Frankfurt – Trotz verhärteter Fronten im Ringen um einen Brexit-Deal hat das Pfund am Montag zeitweise kräftige Anstiege hingelegt. So kletterte es bis zum Abend um 0,6 % auf 1,2990 Dollar. Auch gegenüber dem Euro legte Sterling im frühen Handel zunächst zu, drehte im Verlauf aber ins Minus.Premierminister Boris Johnson hatte seine Landsleute zum Ende der Vorwoche auf einen EU-Austritt ohne Handelsabkommen eingeschworen – seine Ankündigungen wurden von vielen Investoren aber als Bluff gewertet. “Für den Markt war daher entscheidend, dass die britische Regierung eben nicht wie im Vorfeld gedroht die Gespräche mit der EU abgebrochen hat”, kommentieren die Analysten der Commerzbank. Tatsächlich sei eine Einigung weiterhin möglich. Dennoch deute viel darauf hin, dass die Regierung in London vorerst an einer weiteren Eskalation interessiert sei, um den Druck auf die EU zu erhöhen.Indes verlor der Dollar gegenüber zahlreichen anderen Währungen an Boden, obwohl die Risikoaversion an den Märkten angesichts steigender Corona-Infektionszahlen zunimmt. Der Dollar-Index gab bis zum Abend um 0,4 % nach, der Euro legte um 0,6 % auf 1,1784 Dollar zu.Auch im Vergleich zum chinesischen Yuan verzeichnete der Greenback Einbußen, die Notierung am Offshore-Markt sank um 0,4 % auf 6,6715 Yuan. Die Währung der Volksrepublik wurde ihrerseits durch robuste Konjunkturdaten gestützt. So zog die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal um 4,9 % an – zwischen April und Juni hatten 3,2 % zu Buche gestanden. Obwohl Ökonomen einen kräftigeren Anstieg erwartet hatten, goutierten Marktteilnehmer die sich abzeichnende V-förmige Erholung im Reich der Mitte.