Philip Morris bedient das Langläufersegment
Von Kai Johannsen, FrankfurtTrotz der feiertagsbedingt kürzeren Handelswoche, in der sich für gewöhnlich sowohl die Emittenten als auch die Investoren zurückhalten und die Aktivität infolgedessen dann häufig sehr gering ist, sind am europäischen Primärmarkt doch recht zahlreiche Emissionen zu beobachten gewesen. Die Fixed-Income-Anleger konnten querbeet zugreifen, denn es gab in nahezu allen Segmenten neues Bondmaterial. Hierzu gehörte etwa der SSA-Bereich, d. h. Supras, Sub-Sovereign und Agencies. Besonders aktiv waren die Corporates. Zweimal 15 Jahre LaufzeitLängere Laufzeiten kamen hier etwa von Aéroports de Paris (ADP) und dem tschechischen Versorger CEZ. Beide Single-A-Corporates setzten auf die 15-jährige Fälligkeit. Der Bond von ADP im Umfang von 600 Mill. Euro – der Emittent hatte hier die Obergrenze gesetzt – ging schließlich zu einem Spread von 73 Basispunkten (BP) an die Anleger. Erste Spread-Überlegungen für diesen Titel gingen in die Richtung von 80 bis 85 BP. Später wurde die offizielle Vermarktungsspanne aber schon mit “um die 75 BP” ausgerufen. BNP Paribas, Natixis und Société Générale CIB waren die globalen Koordinatoren des Deals, die Häuser Credit Suisse, Deutsche Bank, HSBC und Nomura gehörten zu den Bookrunnern. CEZ hatte für den Titel ein maximales Volumen von 500 Mill. Euro angekündigt. CEZ zahlte mehr als ADP. CEZ hat ein vergleichsweise schwächeres Single-A-Rating. 98 BP bekamen die Anleger hier auf das Ticket geschrieben. Bei 105 bis 110 BP waren die ersten Spread-Überlegungen. Anschließend wurde mit einer Vorgabe von “um die 100 BP” vermarktet. Commerzbank, Deutsche Bank, Erste Group Bank, ING und Royal Bank of Scotland (RBS) waren die Leads. Die Bücher sollen mehr als 2 Mrd. Euro schwer gewesen sein.Investoren, denen 15 Jahre nicht genug waren, wurden in der abgelaufenen Woche ebenfalls versorgt. Denn noch weiter hinten auf der Laufzeitenkurve positionierte sich Philip Morris International. Gewählt wurde hier die 20-jährige Frist. Die Single-A-Adresse ließ erste Spread-Überlegungen mit “im Bereich von 95 BP” kommunizieren. Mit dieser Vorgabe erfolgte auch die offizielle Vermarktung. Das Pricing des Bonds erfolgte zu 90 BP. 500 Mill. Euro wurde der Titel schwer, was vorab aber auch als Obergrenze festgesetzt worden war. Das Orderbuch soll bei 900 Mill. Euro gewesen sein. Von 69 Orders war in diesem Zusammenhang die Rede. Deutsche Bank, Goldman Sachs, RBS und die Société Générale CIB waren die Konsortialführer. Stada kam mit einem fünfjährigen Bond über 350 Mill. Euro. Er ging zu einer Rendite von 2,375% an die Anleger. Im Gespräch war zuvor eine Rendite von “im Bereich von 2,5%”. Commerzbank, Deutsche Bank, DZBank und die Helaba waren hier federführend tätig.Wer es sicherer haben wollte, konnte zum Rettungsfonds EFSF gehen. Dreimal stand eine 4 vor dem Deal: vier Jahre Laufzeit, 4 Mrd. Euro Volumen und beim Spread gab es dann noch 4 BP. In diesem Spread-Bereich von um die 4 BP wurde der Deal auch offiziell vermarktet. Barclays, Crédit Agricole CIB und J.P. Morgan waren die Leads.