Politchaos in London drückt Pfund unter 1,30 Dollar
sts Frankfurt – Der zunehmende Streit innerhalb der britischen Regierung über die Modalitäten des Brexit hat das Pfund zu Wochenbeginn unter Druck gesetzt. In einem Umfeld eines insgesamt stärkeren Dollar war Sterling einer der größten Verlierer. Die britische Währung fiel um 0,7 % auf 1,2981 Dollar und notierte erstmals seit Monatsbeginn wieder unter der als wichtig erachteten Marke von 1,30 Dollar. Der Euro verteuerte sich zugleich um 0,3 % auf 88,34 Pence.Die britische Premierministerin Theresa May erlebt wachsenden Gegenwind innerhalb ihrer konservativen Partei zu ihren Vorstellungen zu den Modalitäten des EU-Austritts. Während die EU in den Verhandlungen eine klare Linie verfolgt, beunruhigt es Anleger, dass die Briten gut fünf Monate vor dem Brexit-Termin noch immer mit internen Streitigkeiten beschäftigt sind.”May hat es tatsächlich geschafft, die konservative Partei zu einen, allerdings in Opposition zu ihren Plänen”, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg Jeremy Stretch, Leiter der Strategie für die G10-Währungen bei Canadian Imperial Bank of Commerce. “Es wird ein Szenario sein, in dem ein inhärentes politisches Risiko besteht, dementsprechend wird Sterling wahrscheinlich in der Defensive bleiben.”Zum Dollar stand auch der Euro wieder unter Druck und verbilligte sich um 0,4 % auf 1,1468 Dollar. Dies spiegelte zum einen die Italien-Unsicherheit wider. Außerdem wird am Markt erwartet, dass die Gemeinschaftswährung wieder in Richtung ihrer Jahrestiefs von 1,1301 Dollar fallen könnte. Die anhaltenden politische Risiken könnten EZB-Präsident Mario Draghi während seiner Pressekonferenz am Donnerstag davon abhalten, ein rosigeres Bild für die Wirtschaft des Währungsraums zu zeichnen. Die Lage in Italien und der Brexit gelten als Hauptrisiken für die Konjunktur in Europa. Außerdem werden von Draghi Aussagen zum QE-Ende erwartet.