Politische Risiken lasten auf der Schwedenkrone
sts Frankfurt – Trotz der Aussicht auf steigende Leitzinsen bleibt die schwedische Krone von politischen Risiken belastet. Die Aussicht auf eine komplizierte Regierungsbildung in Stockholm lastete zu Wochenbeginn auf der Krone, so dass sich der Euro um 0,2 % auf 10,48 skr verteuerte.Zunächst war die Krone jedoch gestiegen. Zeitweilig gab der Euro um 0,3 % auf 10,43 skr nach. Grund dafür war Marktakteuren zufolge, dass die rechtspopulistischen Schwedendemokraten bei der Parlamentswahl schwächer als von Meinungsforschern vorhergesagt abgeschnitten hatten. Die europafeindliche Partei kam zudem nur auf Platz 3 und nicht wie prognostiziert auf Rang 2 der Sitze. “Eine Regierungsbeteiligung der Schwedendemokraten wäre meines Erachtens ein ,Game-Changer` für die Krone gewesen”, sagte Ulrich Leuchtmann, der die Währungsanalyse der Commerzbank leitet. Im Verlauf setzte sich dann jedoch die Unsicherheit wegen der unklaren Mehrheitsverhältnisse im schwedischen Parlament durch.”Während der Regierungsbildung, aber mehr noch mittel- bis langfristig, wird es darauf ankommen, wie sehr die etablierten Parteien sich den Rechten und/oder ihren Wählern anbiedern werden”, erklärte Leuchtmann. Die Krone wurde in jüngster Zeit wegen der von den Schwedendemokraten ausgehenden Unsicherheit schon mit einem politischen Risikoaufschlag gehandelt. Dieser dürfte allerdings dadurch begrenzt werden, dass die Notenbank erst vergangene Woche ihren Willen zur Zinswende bekräftigte.Zu den Kursverlusten der Krone dürfte jedoch auch eine breite Euro-Erholung beigetragen haben. So verteuerte sich die Gemeinschaftswährung um 0,4 % auf 1,1604 Dollar. Für größere Kursanstiege wird es nach Einschätzung von Volkswirten von Donnerstag jedoch wenig Luft geben. Dann fällt der nächste Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank, von der Aussagen zum Ende der quantitativen Lockerung erwartet werden.Mit einem Kurssprung gegenüber dem in der Breite schwächeren Dollar reagierte das Pfund auf wiederkehrende Hoffnungen auf einen geregelten Brexit. Sterling verteuerte sich um 0,8 % auf 1,3023 Dollar und damit den höchsten Stand seit sechs Wochen. Der Euro gab um 0,4 % auf 89,11 Pence nach. Zuvor hatte EU-Chefverhandler Michel Barnier erklärt, in sechs bis acht Wochen könne der Vertrag über die Details des britischen EU-Austritts stehen. Das Pfund stärkte zudem das gute britische Wachstum.