Portugal kommt wieder günstiger an Kapital
kjo Frankfurt – Das verbesserte Rating erweist sich für Portugal offenkundig als sehr hilfreich. Denn bei dem ersten Auftritt am Bondmarkt nach der Rückkehr in die bessere Ratingliga, d.h. in das Investment-Grade-Spektrum, zeigte sich, dass Portugal günstiger an frisches Kapital kommt. Die Sätze fielen sowohl im mittleren als auch im langen Laufzeitenbereich recht deutlich zurück. Vorigen Monat hatte die Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) die Benotung der Kreditwürdigkeit des Staates Portugal wieder auf “BBB-” angehoben. Damit verließ das Land nach mehr als fünfeinhalb Jahren das Ramschniveau beim Rating.Die Schuldenmanager des Landes gingen gestern nun mit zwei Titeln an den Start, einem fünfjährigen Bond und einer zehnjährigen Anleihe. Bei dem fünfjährigen Papier ging die Rendite auf 0,916 % zurück. Bei der vorigen Auktion im Juni dieses Jahres lag sie noch über 1 %, und zwar bei 1,198 %. Über diesen Bond wurden gestern 500 Mill. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover wurde mit 2,65 angegeben.Das zehnjährige Papier platzierten die Portugiesen zu einem Satz von 2,327 %. Auch das spiegelte einen Renditerückgang wider. Bei der vorangegangenen Versteigerung lag die Rendite noch bei 2,785 %. Das war im September. Der gestern gezahlte Satz war zudem der niedrigste Wert, der in einer Auktion seit Februar des Jahres 2015 gemessen wurde. Die Rendite lag zugleich unter dem Sekundärmarktniveau. Über diesen Bond wurden gestern 750 Mill. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover gaben die Portugiesen mit 1,96 an.In den Reihen der Staaten war auch noch der Bund aktiv. Er ging in das fünfjährige Laufzeitensegment. Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, hatte von den Bundesobligationen ein Volumen von 3 Mrd. Euro im Angebot, womit die Emission auf nun 14 Mrd. Euro aufgestockt wurde. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund das Primärmarktgeschäft abwickelt, – kamen Bietungen über 4,52 Mrd. Euro, wovon 1,561 Mrd. Euro auf Kursgebote und 2,959 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. An der Auktion beteiligten sich 28 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 47 Gebote ab, so die Finanzagentur. In die Zuteilung gingen Titel für 2,3954 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,32 %, was zugleich der gewogene Durchschnittskurs war. Die durchschnittliche Rendite war bei – 0,26 %. Die Überdeckung war bei 1,9. Papiere für 604,6 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote, mit der die Finanzagentur am Sekundärmarkt operiert.Erstmals seit Oktober 2004 will China wieder mit Bonds am Dollarmarkt auftreten. Angekündigt wurde ein 2 Mrd. Dollar schwerer Auftritt, der noch in der zweiten Jahreshälfte erfolgen soll. China will einen fünfjährigen Titel und einen zehnjährigen Bond emittieren. Beide Bonds sollen im Volumen von jeweils 1 Mrd. Dollar kommen, teilte das chinesische Finanzministerium mit.Am Nachmittag trat Wal-Mart im Dollar auf. Es gab sieben Tranchen. Bei den Fixkupon-Bonds entschied sich der US-Retailriese für die Laufzeiten von zwei, drei, fünf, sieben und 30 Jahren, die mit Spread-Vorgaben von “im Bereich von 35 Basispunkten (BP) über den US-Staatsanleihen” (zwei Jahre), “im Bereich von 40 BP” (drei Jahre), “im Bereich von 50 BP” (fünf Jahre), “im Bereich von 60 BP” (sieben Jahre) bzw. “im Bereich von 95 BP” (30 Jahre) vermarktet wurden. Des Weiteren gab es noch zwei Floater mit den Fälligkeiten von zwei und drei Jahren.