AUSBLICK

Positive Daten erwartet

US-Arbeitsmarktbericht im Fokus - Fed veröffentlicht Protokoll

Positive Daten erwartet

Von Wolf Brandes, FrankfurtAm 1. Juli übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft. Der Ausbruch der Pandemie hat zu neuen Schwerpunkten geführt. Dazu gehört der Wiederaufbaufonds. Unklar ist bislang die Verteilung und ob Zuschüsse oder Kredite gewährt werden. Das Geld für das Programm in Höhe von 750 Mrd. Euro soll die EU am Kapitalmarkt aufnehmen. Nach den jüngsten Rekordemissionen am Bondmarkt dürfte das kein Problem sein. Für die nächste Zeit rechnet die Commerzbank damit, dass trotz der “labilen Stimmung” die Risikoaufschläge europäischer Staatsanleihen kaum zulegen dürften.Mehr Einblicke in die Einschätzung der US-Notenbank zur Lage erhoffen sich die Marktteilnehmer vom FOMC-Protokoll, das am Mittwoch veröffentlicht wird. Der Bericht über die Sitzung des Offenmarktausschusses ist eine Zusammenfassung der Sitzung vom 10. Juni und bietet gelegentlich konkrete Hinweise auf künftige geldpolitische Entscheidungen. Je nachdem wie das Protokoll ausfällt, kann es an den Devisenmärkten zu deutlichen Bewegungen beim Dollar kommen. Am Donnerstag werden in den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Gerechnet wird mit 1,3 Millionen nach 1,5 Millionen in der Woche zuvor. Die Zahlen werden viel beachtet. Anfang April war ein Rekord von 6,6 Millionen Anträgen gemeldet worden. Ebenfalls am Donnerstag kommen die US-Arbeitsmarktdaten zum Juni – einen Tag früher als üblich. Grund ist der Unabhängigkeitstag am 4. Juli. Weil dieser auf das Wochenende fällt, wird der Feiertag vorgezogen. Daher sind am Freitag die US-Märkte geschlossen.Die anhaltende Krise kommentierten die Analysten der Helaba in ihrem Wochenausblick so: “Die Lage ist schlimmer, als wir uns noch im März vorstellen konnten, aber nicht so schlimm, wie es in den dunkelsten Tagen des Aprils den Anschein hatte.” Lichtblicke dürfte es dennoch von der Zahlenfront in der kommenden Woche geben. Nachdem kürzlich der IHS-Einkaufsmanagerindex der Eurozone für eine positive Überraschung gesorgt und die Aktienmärkte zeitweise unterstützt hat, kommt nun der Einkaufsmanagerindex Chicago für Juni heraus. Im Vormonat hatte der Wert noch bei 32,3 Punkten gelegen. Für die aktuelle Veröffentlichung rechnet die Helaba mit 47 Punkten – nah an der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zuversicht für GoldNur alle drei Monate bekommen die Marktteilnehmer die Ifo-Konjunkturprognose auf den Tisch. Am 1. Juli ist es wieder so weit. Die Zahlen und Prognosen reichen über einen Zeitraum bis Ende 2021 und werden am Mittwoch publiziert. Investoren in der Ölbranche konnten zuletzt etwas aufatmen, da die Opec ihre Produktion im Juni wohl noch stärker gekürzt hat als vereinbart, wie die Commerzbank schreibt. Gleichwohl dürfte sich die Preiserholung bei Brent und WTI nicht so schnell fortsetzen, da die Nachfragesorgen zu groß seien. “Diese Sorgen sollten auch den Industriemetallpreisen zusetzen, wohingegen Gold in diesem Umfeld neue Höhen erklimmen könnte”, schreibt die Bank in ihrem Wochenausblick. Gold war zuletzt auf bis zu 1 780 Dollar je Feinunze gestiegen. Das Allzeithoch erreichte das Edelmetall im September 2011 mit 1 920 Dollar.Für Investoren sind in der kommenden Woche die Online-Hauptversammlung von Vonovia am Dienstag sowie die Frühjahrskonferenz der DVFA interessant. In diesem Jahr ist es eine reine Online-Veranstaltung. Vom 30. Juni bis 2. Juli stehen die CEOs und CFOs von börsennotierten Small Caps für Online-Einzelgespräche zur Verfügung. Im Blick hat der Veranstalter besonders institutionelle Investoren und Finanzanalysten sowie Venture-Capital- und Private-Equity-Investoren.