Preis für Erdgas fällt auf Vorkriegsniveau
xaw Frankfurt
Der Preis für Erdgas am virtuellen niederländischen Handelspunkt TTF hat sämtliche seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs erzielten Gewinne wieder abgegeben. Am Dienstag rutschte die Notierung bis auf 83,25 Euro pro Megawattstunde ab und schwankte im Anschluss um ihr Vortagesniveau, am Abend lag sie mit einem leichten Plus von 0,6% auf 84,50 Euro. Am 23. Februar, dem Vortag des russischen Überfalls auf die Ukraine, hatte der entsprechende Terminkontrakt den Handel mit 84,25 Euro beendet.
Zu den jüngsten Preisrückgängen kam es, obwohl die russischen Erdgaslieferungen über Pipelines nach Europa zuletzt weiter zurückgingen. Laut der Commerzbank war dies auf geringere Lieferungen über die Ukraine zurückzuführen, während die Lieferungen über die Pipeline Nord Stream konstant blieben. Für den Fall, dass die Gaslieferungen aus Russland wegbrechen, will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mehr stillgelegte Kohlekraftwerke in den Reservebestand aufnehmen, wie am Dienstag aus seinem Ressort zu hören war.
Unterdessen suchten die Ölpreise vergeblich ihre Richtung. Die führende Nordseesorte Brent Crude notierte am Abend zu 113,40 Dollar pro Barrel und damit ungefähr auf Vortagesniveau. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate gab um 0,6% auf 109,63 Dollar nach. Zwar unterstrichen Aussagen des saudischen Außenministers im Rahmen des Weltwirtschaftsforums nach Ansicht von Marktakteuren, dass das Königreich seine Produktion nicht ankurbeln wird. Allerdings sorgen die Corona-Lockdowns in China für einen anhaltend eingetrübten Nachfrageausblick am Ölmarkt.