BOND PRIMÄRMARKT

Primärmarkt legt kleine Verschnaufpause ein

Pepsico debütiert im Pfund Sterling

Primärmarkt legt kleine Verschnaufpause ein

Von Kai Johannsen, FrankfurtIn den vergangenen Wochen haben die europäischen Primärmärkte in fast allen Segmenten eine sehr rege Aktivität gesehen. Renditerückgänge und Spread-Einengungen, insbesondere bei den Staatstiteln der Eurozonenperipherieländer, waren ein Zeichen des verbesserten Marktsentiments. Das motivierte auch viele Corporates und Banken, verstärkt an den Markt zu gehen und sich frisches Fremdkapital zu besorgen. In der gerade abgelaufenen Handelswoche legte der Markt nun eine kleine Verschnaufpause ein, die Emissionstätigkeit ging im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen im Oktober oder September etwas zurück. Fünf Jahre von der BahnAllerdings konnten die Anleger noch bei genügend neuem Material zugreifen. Im Corporate-Segment trat die Deutsche Bahn auf. Der Doppel-A-Emittent entschied sich für die britische Währung und brachte einen fünfjährigen Bond. Erste Spread-Überlegungen für das Papier gingen in die Richtung des “Bereiches von 75 Basispunkten (BP)” über den britischen Staatsanleihen (Gilts). Im Verlauf des Deals wurde das auf die Spanne von 70 bis 75 BP konkretisiert. Die Lead-Manager – mandatiert waren die Häuser Barclays, Credit Suisse und Mitsubishi UFJ – schlossen die Orderbücher beim Stand von 650 Mill. Pfund. Das reichte dem Emittenten vollkommen aus, um das Bondvolumen mit 300 Mill. Pfund festzuzurren. Bezahlt wurde zum Schluss noch ein Spread von 70 BP. Im Juni war die Deutsche Bahn bereits im Pfund Sterling aufgetreten. Seinerzeit kam ein zehnjähriger Titel über 400 Mill. Pfund an den Markt, der einen Spread von 110 BP zahlte.Das Sterling-Segment zog auch noch einen anderen Emittenten an. Pepsico fand ebenfalls Gefallen daran und debütierte in der britischen Währung. Der Getränkehersteller wollte mit dem Auftritt seine Funding-Quellen diversifizieren. Pepsico entschied sich für einen zehnjährigen Titel als Erstlingswerk. Über eine mangelnde Nachfrage konnte sich das Haus nicht beschweren, denn die Orderbücher waren am Ende des Tages immerhin 1,5 Mrd. Pfund schwer, so dass das Anleihevolumen von 500 Mill. Euro problemlos zu stemmen war. Auch Pepsico konnte ein wenig geizen. Nach ersten Spread-Überlegungen im “Bereich von 95 BP” über Gilts wurde die Vermarktungsvorgabe im Verlauf auf den “Bereich von 90 BP” zurückgenommen. Schließlich zahlte der Emittent noch einen Spread von 87 BP. Deutsche Bank, HSBC und UBS waren die Konsorten. Telekom kehrt zurückWer in der Woche zuvor bei der Deutschen Telekom vielleicht nicht mit von der Partie war, hatte in der abgelaufenen Woche nun eine neue Gelegenheit, um bei der Triple-B- Adresse zuzugreifen. Nach der zwölfjährigen Anleihe im Euro (mit einem Volumen von 650 Mill. Euro) in der Woche zuvor hatte der Telekomkonzern nun mit eine siebenjährige Anleihe im Gepäck. Über diesen Bond holte sich das Unternehmen 500 Mill. Euro. Erste Überlegungen hinsichtlich des Spread gingen in die Richtung von 65 bis 70 BP. Zum Schluss wurde ein Spread von 65 BP auf das Ticket der Investoren geschrieben. Barclays, Citigroup und die Royal Bank of Scotland waren für den Deal mandatiert.