Problemlose Aufstockung beim Bund
kjo Frankfurt – Problemlos ist die Aufstockung der Bundesobligationen gestern über die Bühne gegangen. Trotz der tief im negativen Bereich liegenden Renditen und der für den Abend angesetzten Bekanntgabe der Zinsentscheidung der Fed konnte sich der Bund nicht über eine Kaufzurückhaltung seitens der Banken beschweren. Es gab ausreichend Nachfrage.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes durchführt, stockte die fünfjährigen Papiere mit einem Kupon von 0 % um 4 auf nunmehr 13 Mrd. Euro auf. Aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt – kamen Bietungen im Umfang von 5,436 Mrd. Euro, so dass die deutschen Schuldenmanager deutlich von einer Auktion mit Unterdeckung entfernt waren. Von den Bietungen entfielen 1,723 Mrd. Euro auf Kursgebote und 3,713 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 30 Banken der aktuell 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 49 Gebote ab.In die Zuteilung gingen Papiere im Umfang von 3,22905 Mrd. Euro ab einem Kurs von 102,59 %. Exakt auf diesem Niveau lag auch der gewogene Durchschnittskurs. Die Anleger bekamen das Papier zu einer durchschnittlichen Rendite von – 0,51 %. Zu diesem Satz erhielten sie die Bundesobligation auch schon bei der vorigen Versteigerung am 24. August. Hierbei handelte es sich seinerzeit ebenfalls um eine Aufstockung. Die Überdeckung war gestern bei 1,7.Papiere für 770,95 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Hierbei handelt es sich um den Eigenbestand des Bundes. Am Sekundärmarkt platziert werden die Papiere aber durch die Finanzagentur. Regelmäßig nehmen die Schuldenmanager in etwa 20 % des Emissionsbetrages in diese Marktpflegequote. Dies gilt sowohl für Auktionen mit Überdeckung als auch die Versteigerungen, die mit einem Fehlbetrag enden.Am kurzen Ende der Kurve Portugals fallen die Sätze immer weiter zurück bzw. immer tiefer in den negativen Bereich. Das Sechsmonatspapier ging zu einem Satz von – 0,033 % an die Anleger nach – 0,003 % bei der vorigen Versteigerung im Juli. Hierüber wurden 500 Mill. Euro aufgenommen. Über das zwölf Monate laufende Papier wurden weitere 1,75 Mrd. Euro lockergemacht. Das wurde am Markt als sehr hoch eingestuft. Denn Portugal hatte für die gesamte Auktion ein Volumen von 1,75 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das Zwölfmonatspapier wurde zu einer Rendite von – 0,014 % platziert nach + 0,007 % bei der Auktion im vorigen Monat.