ROHSTOFFE

Produktionsengpässe sorgen für höheren Ölpreis

Feuer in Kanada - Anschläge in Nigeria

Produktionsengpässe sorgen für höheren Ölpreis

ku Frankfurt – Eine Reihe von Produktionsengpässen in mehreren Förderländern hat am Dienstag für einen deutlichen Anstieg der Ölpreise gesorgt. Die Notierung der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude kletterte um 2,5 % auf 44,70 Dollar je Barrel. In der Spitze erreichte sie 44,96 Dollar.Die durch Waldbrände verursachten Produktionsausfälle in Kanada haben nach Branchenschätzungen inzwischen 1,6 Mill. Barrel pro Tag (bpd) erreicht. Schwierigkeiten gibt es aber auch in Nigeria. Eine Reihe von Anschlägen auf die Ölinfrastruktur des Landes hat dazu geführt, dass die Produktion des Energieträgers in dem westafrikanischen Land auf den niedrigsten Stand seit 22 Jahren gefallen ist. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur werden in dem Land im Mai 1,69 Mill. bpd gefördert. So gering war die Produktion zuletzt im Juni 2007. Gemäß Schätzungen von Marktbeobachtern ist der Angebotsüberschuss auf dem Ölmarkt, der rund zwei Millionen bpd betragen hatte, damit zumindest kurzzeitig weitgehend abgebaut. Nach Ansicht von Analysten hat sich allerdings die fundamentale Lage auf dem Ölmarkt nicht verändert, weshalb nicht mit einem nachhaltigen Preisanstieg zu rechnen sei.Hinzu kommt, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) als preisstützender Faktor ausfällt. Darauf hat jetzt der Vorstandsvorsitzende des staatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, hingewiesen. Der Putin-Vertraute sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Opec habe praktisch aufgehört, als geeinte Organisation zu existieren. Es gebe aktuell eine Reihe von Faktoren, die es Kartellen wie der Opec unmöglich machten, den Ölpreis zu diktieren. Bei Rosneft sei man von vornherein skeptisch gewesen, dass es gelingt, mit der Opec eine Absprache zu treffen.