ProSiebenSat.1 steht vor dem Aufstieg in den Dax

LBBW rechnet mit Fast Entry - Steinhoff vor MDax-Mitgliedschaft - Salzgitter droht Abstieg in den SDax

ProSiebenSat.1 steht vor dem Aufstieg in den Dax

sts Frankfurt – Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 hofft schon lange auf einen Aufstieg in die erste deutsche Börsenliga. Nachdem ihm im vergangenen September der Immobilienkonzern Vonovia einen Platz im Dax wegschnappte, könnte es jetzt sogar mittels eines Fast Entry klappen. Verdrängt würde der Kasseler Salz- und Düngemittelkonzern K + S.LBBW-Indexexperte Uwe Streich rechnet aufgrund der aktuellen Ranglisten damit, dass sich der Arbeitskreis Aktienindizes am 3. März für einen Fast Exit von K + S entscheiden wird. “Aktuell liegt der Kaliproduzent mit Kapitalisierungsrang 46 zwar nur eine Position hinter Platz 45, welcher vorerst den Klassenerhalt bedeuten würde”, schreibt Streich. “Da für dieses Kriterium jedoch nicht der Schlusskurs per 29. Februar, sondern der volumengewichtete Durchschnittskurs des Zeitraums 2. bis 20. Februar zählt, ist der aktuelle Rückstand von gut 10 % kaum mehr aufzuholen.”Die Mitgliedschaft in einem der Auswahlindizes der Dax-Familie richtet sich nach der Marktkapitalisierung des Streubesitzes und dem Handelsumsatz. Während MDax, SDax und TecDax quartalsweise angepasst werden, steht für den Dax nur eine reguläre Überprüfung im September an. Kommt es jedoch wie im Fall von K + S zu deutlichen Abweichungen, so ist auch ein Fast Exit möglich. Das Kasseler Unternehmen stieg im September 2008 in den Dax auf, seine Aktie litt zuletzt unter der Krise des Rohstoffsektors. Mit ProSiebenSat.1 würde sich die Branchenzusammensetzung weiter weg von konjunkturlastigen Industriewerten verändern, nachdem Vonovia im vergangenen September den Chemiekonzern Lanxess abgelöst hatte.Mit Salzgitter steht ein weiteres Unternehmen aus der Grundstoffindustrie – und ein früheres Dax-Mitglied (2008 bis 2010) – vor einem erneuten Abstieg. Streich zufolge könnte der Stahlkonzern vom MDax in den SDax verdrängt werden. Dies könnte auch dem Stahlhändler Klöckner & Co sowie dem Autozulieferer ElringKlinger drohen, wobei Klöckner als sicherster Absteiger anzusehen sei.Ziemlich sicher ist der Aufstieg des Möbelhändlers Steinhoff, dessen Aktie seit Dezember in Frankfurt gehandelt wird. Mit einer streubesitzgewichteten Marktkapitalisierung von 9,9 Mrd. Euro übertrifft das Unternehmen zahlreiche Dax-Mitglieder wie auch ProSiebenSat.1. Allerdings fehlt es dem Papier noch an Börsenumsatz am deutschen Markt, der Hauptanteil des südafrikanischen Unternehmens wird in Johannesburg gehandelt. Erst jüngst, so Streich, habe der Umsatz in Frankfurt angezogen. Als weitere Aufsteiger in den MDax kämen Alstria Office und Schaeffler in Frage.